Ein Bewohner eines sozialtherapeutischen Diakonie-Wohnheimes in Wuppertal hat offenbar drei Mitbewohner erstochen. Der Täter ist gefasst, die Ermittlungen dauern an.
26.05.2017

Der mutmaßliche Täter wurde nach der Gewalttat in der Einrichtung der Bergischen Diakonie Aprath in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag mitteilten, ist der 42-jährige Mann psychisch krank. Die Ermittlungsbehörden gehen deshalb von einer verminderten "Steuerungsfähigkeit des Beschuldigten" aus. Die Ermittlungen zu der Tat dauerten an. Der Vorwurf lautet auf Totschlag in drei Fällen.

Der mutmaßliche Täter wurde nach der Tat am Mittwoch im Wohnheim festgenommen, als Tatwaffe wurde ein Messer sichergestellt. Bei den Opfern handelt es sich den Angaben zufolge um drei 38, 52 und 63 Jahre alte Mitbewohner. Die Bergische Diakonie wollte sich zu dem Vorfall auf Nachfrage zunächst nicht äußern.

Polizei kam mit dem SEK

Nach Medienangaben war die Polizei gerufen worden, weil jemand in dem Gebäude randaliert haben soll. Als Beamte in das Wohnheim gingen, entdeckten sie zunächst zwei Leichen. Da nicht auszuschließen war, dass der oder die Täter sich noch im Haus aufhielten, wurde ein Spezialeinsatzkommando (SEK) gerufen. Im Gebäude fanden die SEK-Kräfte dann eine dritte Leiche. Zwei Männer wurden als tatverdächtig festgenommen, einer davon jedoch nach kurzer Zeit wieder freigelassen, weil er nichts mit der Tat zu tun hatte.

In dem Wohnheim leben Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen und Behinderungen sowie Suchtkranke. Die Einrichtung bietet laut Diakonie "geschützte Lebensräume", sei aber "keine Klinik". Die Bewohner werden rund um die Uhr von Mitarbeitern der Diakonie betreut.