Flüchtlinge in Serbien im September 2015
epd-bild/Joerg Nielsen
Das sind mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2015.
26.04.2017

Die 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben im vergangenen Jahr 710.400 Asylbewerber als schutzberechtigt anerkannt. Zusätzlich nahmen die EU-Mitgliedstaaten über 14.000 umgesiedelte Flüchtlinge auf, wie die Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte.

Die größte Gruppe von Menschen, denen im Jahr 2016 in der EU ein Schutzstatus zuerkannt wurde, waren mit 57 Prozent Syrer. Danach folgten mit weitem Abstand Flüchtlinge aus dem Irak (neun Prozent) und aus Afghanistan (ebenfalls neun Prozent). Von den 405.000 Syrern, die in der EU Schutz erhielten, wurden mehr als 70 Prozent in Deutschland (294.700) registriert.

Deutschland hat die meisten Flüchtlinge aufgenommen

Über 60 Prozent der positiven Entscheidungen entfielen auf Deutschland: Mehr als 445.000 Flüchtlingen - dreimal so viele wie 2015 - wurde im Jahr 2016 in der Bundesrepublik Schutz zugesprochen. Es folgten Schweden (69.350), Italien (35.450), Frankreich (35.170), Österreich (31.750) und die Niederlande (21.825). In allen Ländern waren die Zahlen deutlich höher als im Vorjahr.

Von den Menschen, denen im Jahr 2016 in der EU der Schutzstatus zuerkannt wurde, erhielten 389.670 den Flüchtlingsstatus (55 Prozent aller positiven Entscheidungen), 263.755 subsidiären Schutz (37 Prozent) und knapp 57.000 eine Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen (acht Prozent).