Vor allem englischsprachige Titel sind bei den Kunden gefragt.
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Der deutsche Buchhandel stellt sich zunehmend auch auf ein fremdsprachiges Literatur-Angebot ein. Vor allem die Importquote von Büchern aus Großbritannien ist in den vergangenen Jahren gestiegen.
25.04.2017

Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels dem epd am Dienstag bestätigte, stellt sich der hiesige Buchhandel zunehmend auch auf ein fremdsprachiges Literatur-Angebot ein. Demnach wuchs die Quote englischsprachiger Bücher im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um 12,5 Prozent; auch inhabergeführte kleinere Buchläden hätten oftmals eine eigene Auswahl davon im Sortiment.

Vor allem publikumsträchtige Bestseller wie "Harry Potter", aber auch die "Tribute von Panem" oder "Shades oft Grey" dürften hier der Motor sein, erklärte der Sprecher des Börsenvereins, Thomas Koch. Neben der gestiegenen Zahl an Lesern, die Fremdsprachen sprechen, sei auch ein größeres Interesse von Fans zu verzeichnen, die nicht mehr darauf warten wollten, bis ihre Autoren oder Lieblingsbuchreihen auf Deutsch erschienen seien.

Hohe Wachstumsraten freuen die Branche

Zweistellige Wachstumsraten in diesem Bereich hatte es dem Börsenverein zufolge bereits 2011 und 2012 gegeben. Nach einer leichten Abschwächung 2013 zog dieser Trend 2014 wieder an. Aus Großbritannien wurden demnach Bücher im Wert von 174 Millionen Euro eingeführt, hinzu kamen für 39 Millionen Euro Importe aus den USA.

Das Marktforschungsunternehmen Media Control hatte anlässlich des Tag des Buches mit Blick auf die Titel mitgeteilt, niemals zuvor seien in Deutschland so viele fremdsprachige Bücher verkauft worden. Die Zahl fremdsprachiger Werke im deutschen Buchmarkt wuchs demnach 2016 auf rund 145.000 Titel. Dies sei innerhalb von fünf Jahren eine Steigerung um rund 13 Prozent (2011: 128.000 Titel). Zugleich stieg allerdings auch die Zahl der verkauftem Titel insgesamt: von 728.000 auf 932.000, was einen Anstieg um 28 Prozent bedeutet.

Diese Zahlen belegten ein wachsendes Interesse an Literatur in der Originalsprache, ohne das darunter der Absatz deutschsprachige Bücher leiden würde, hieß es beim Börsenverein. Von den nicht-deutschsprachigen Werken entfielen 2016 laut Media Control 76 Prozent auf englischsprachige Titel, gefolgt von spanisch- und französischsprachigen Titeln mit 4,6 beziehungsweise 3,7 Prozent.