Schweigemarsch gegen Gewalt und Drogenkrieg in Mexiko
epd-bild / Meinolf Koessmeier
In Mexiko ist erneut ein Journalist Ziel eines Attentats geworden. Armado Arrieta wurde im Bundesstaat Veracruz am Golf von Mexiko lebensgefährlich angeschossen, als er sein Haus verlassen wollte.
30.03.2017

Arrieta ist Redaktionsleiter der Zeitung "La Opinión" in der Stadt Poza Rica. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht, wie die Tageszeitung "La Jornada" am Mittwoch (Ortszeit) berichtete. Es war bereits der vierte Mordanschlag auf Journalisten in Mexiko in diesem Monat. Am 23. März war Miroslava Breach vor ihrem Haus in der Stadt Chihuahua erschossen worden, als sie ihren 14-jährigen Sohn in die Schule bringen wollte.

Breach arbeitete für die Zeitungen "La Jornada" und "Norte de Ciudad Juárez". Sie schrieb über Drogenkriminalität und Menschenrechtsthemen. Eine Woche zuvor wurde der Redaktionsleiter von "El Político", Ricardo Monlui Cabrera, in der Stadt Veracruz getötet, als er mit seiner Familie in einem Restaurant frühstückte. Anfang des Monats wurde der Reporter Cecilio Pineda vor einer Autowaschanlage in seinem Heimatort Ciudad Altamirano im Bundesstaat Guerrero ermordet.

Laut der mexikanischen Menschenrechtskommission CIDH wurden seit dem Jahr 2010 schon 122 Journalisten ermordet. Veracruz ist dabei der gefährlichste Bundesstaat. Dort kämpfen Drogenkartelle um die Vorherrschaft, durch Veracruz verläuft eine der Haupttransitrouten für Kokain in Richtung USA.

Mexiko gilt als das gefährlichste Land für Journalisten in Lateinamerika. Nach Angaben von "Reporter ohne Grenzen" werden nur in Syrien und Afghanistan mehr Medienvertreter ermordet als in dem mittelamerikanischen Staat. In den allermeisten Fällen kommt es zu keinen polizeilichen Ermittlungen, die Täter gehen straffrei aus.