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"Prosit Neujahr!"
20.03.2017

„Herzlich willkommen“, sagt Pastor Ingo Brookmann. Er strahlt den unbekannten Besucher fröhlich an. Im Kirchenschiff plaudert man lebhaft. Licht dringt von allen Seiten in den hellen, schlichten Raum. Durch die großen Fenster blickt man in die kahlen Baumkronen hinein. 150 Gemeindemitglieder füllen die Sitzreihen. Die neugotische Kirche im ostfriesischen Loga, heute ein Stadtteil von Leer, ist ein wunderbarer Versammlungsraum: hell, warm, herrlicher Ausblick!

Vorne baut sich der Frauenchor Euterpe auf, Damen mit blauen Schals. Eine Tauffamilie belegt die ersten vier Reihen rechts. „Willkommen, Frauenchor Eu­terpe“, sagt Brookmann, „willkommen Leonie Sünwoldt, die heute getauft wird.“

Bei den Reformierten geht’s liturgisch schnell voran. Drei Strophen von „Macht hoch die Tür“, und schon ist Leonie dran. Ihre Familie engagiert sich in der Kirche. Brookmann erzählt lobend davon. Dann singt der Chor, dem die quirlige Leiterin viel Präsenz und Lebendigkeit abverlangt. Da hört man gerne zu! Und schon liest Pastor Brookmann aus Sacharja 9: Der Prophet kündigt einen König an, der auf einem Esel reitet.

Fröhliche Glaubensfeste

Vor der Predigt soll der Klingelbeutel umgehen, während die Gemeinde singt: „O Heiland, reiß die Himmel auf“. In Loga ist man spendabel. Am Vorabend um 17 Uhr kamen beim englischsprachigen „Service of Carols and Lessons“ über 1000 Euro Spenden zusammen. Von dem Geld will das Rote Kreuz Babytaschen für Bedürftige anschaffen.

Pastor Brookmann predigt einprägsam. Was er sagt, ist schnell erzählt: ­Mit dem ersten Advent beginnt ein neues Kirchenjahr, auf das man nach dem Gottesdienst im Gemeindehaus anstoßen werde – mit Sekt. Prosit Neujahr! Glaubensfeste sollen fröhlich sein, so habe es kürzlich die Gemeindeversammlung beschlossen. Und der Prophet Sacharja kündigt einen gerechten Helfer an, der nicht (wie die Royals) von Ferne winkt, sondern volksnah sei, Gerechtigkeit vorlebe und in den Herzen der Gläubigen sei. „Er hat es nicht nötig aufzutrumpfen. Er hat ein besonderes Augenmerk für die Schwachen.“ Gott kümmere sich um die Menschen. Wie genau, verrät Brookmann nicht. Nebenbei erfährt man, dass die Predigt aufgezeichnet und zu Gemeindemitgliedern gebracht wird, die nicht da sein können.

Der Chor singt zwei flotte Stücke, die Organistin spielt ihre pfiffigen Choralvorspiele. Ja, hier geht es wirklich fröhlich zu. Das Orgelwerk zum Ausgang endet so launig, dass die Zuhörer spontan lachen und applaudieren. Toll!

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