Foto: Monika Höfler, iStockphoto
Mit dem Titan gegen Packing
Immer neuer Statistik-Firlefanz interessiert Breit-Keßler nicht. Man verrät doch auch keine Zaubertricks. Für sie zählt nur eins
13.06.2016

Ich hab mal im Nachbarort von Oliver Kahn gewohnt. Das sagt gar nichts, ich weiß. Aber ich fühle mich dem "Titan" neuerdings wieder sehr nahe. Süffisant spöttelt Olli auf allen Kanälen über "Packing". Mit dieser neuen Form der Spielanalyse, die der ehemalige Teamkollege Mehmet Scholl super findet, wird nach effizienten Pässen gefahndet. Wie viele Gegenspieler überspielt der Spieler mit seinen Pässen?

Ballbesitz, Zweikampfwerte, Torschüsse, Fehlpässe, Fouls - wen kümmert's noch? Tracking hat ausgedient. Laufverhalten, Spielaktionen und -positionen helfen nicht, um ein Spiel zu bewerten. "Packing" ist die neue Methode der Wahl: Wieviele Gegner haben die beiden Marios - sollte Jogi Löw überraschend mal zwei Stürmer losschicken - geschickt umspielt, wenn Gomez auf dem Weg zum Tor einen langen Pass zu Götze schickt?

Der Heilige Rasen

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Alle Folgen der EM-Kolumne von Regionalbischöfin und Schiedsrichtertochter Susanne Breit-Keßler lesen: chrismon.de/heiliger-rasen

Soll ich Ihnen mal was verraten? Ich finde Statistiken für den Genuss eines Spieles ungefähr so tödlich wie die Enthüllung von Zaubertricks in einer Sommernacht. Wer die Illusion zerstört, die Magie eines Augenblicks, selbst wenn er neunzig Minuten oder länger dauert - der liebt Fußball nicht. Er zerquatscht ihn. Die einzige Zahl, die mich in Bann zieht, ist das Torergebnis.

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