Ja toll: Familienmodelle gegeneinander ausspielen - muss das sein?
Tim Wegner
Markus Bechtold ist Portalleiter von evangelisch.de.privat
27.05.2015

chrismon-Chefredakteurin Ursula Ott diskutiert auf dem Kirchentag über Familienmodelle. Schon wieder! Eigentlich wäre es doch so einfach: Einfach anerkennen, dass keiner etwas weggenommen bekommt, wenn alle die gleichen Rechte haben. Ein aktueller Kommentar.

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Mit kurzem Blick auf youtube sieht frau klarer: was die prominentesten Evangelischen zu Familie und Ehe zu sagen haben, interessiert nur etwa 3000. Was ein bayrischer Imam dazu sagt, über 30 000. Schade, dass keiner zu diesem Podium eingeladen ist, da würd es ja mal richtig interreligiös interessant.
Der Diskurs wird von einer politischen Lobby geführt, deshalb wird Familie auf dem KT ja auch nur mit "Streit" kontextualisiert. Für den Rest der Republik ist Familie Vater, Mutter, Kind (über 90%) auch gerne mal ein Papa mit Stöckelschuhen oder im zweiten Anlauf. Und schon die tägliche Werbung verrät uns, wie stark das Modell im Rennen ist.
Was die EKD gemacht hat, Familie als Interaktionssystem mal eben auf der Müllkippe der Gesellschaftsgeschichte zu entsorgen und durch etwas zu ersetzen, was höchstens Gefühlsphobiker wie Sheldon Cooper begeistert, hat nichts mit zeitgemäß zu tun. Aber der Big-Bang-Theorie-Nerd nimmt die Definition sicher in die Präambel seiner Beziehungsrahmenvereinbarung auf.
Niklas Luhmann hätte Spaß gehabt an der Selbstzerstörung-Sequenz der Evangelischen. Betroffene Familien nicht so, sie kündigen das Abo und die ehrenamtliche Mitarbeit, die sie noch mehrheitlich leisten.

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Nach sog. Homophobie und deren Derivaten kommt jetzt die Angst davor, etwas weggenommen zu bekommen? Mit welcher ungeheuren Hybris meinen Sie, liebe Frau Ott, den Gegnern Ihrer Sichtweise schon wieder irgendwelche Ängste einreden zu wollen? Nach den in psycho-esoterischen Kreisen so beliebten Spiegelgesetzen scheint es hier eher um Ihre eigene Angst zu gehen! Wer nach Gottes Willen lebt, der hat keine Angst – der ist nämlich frei davon. Das ist die Freiheit des Christenmenschen. Und apropos Christenmensch: Haben Sie für das, was Sie in Ihrem Beitrag vertreten, eine biblische Grundlage? Vor allem Ihr „es kostet uns nichts“ bitte ich doch einmal christologisch zu reflektieren unter Zuhilfenahme von Bonhoeffers „umsonst, aber nicht billig“. Gottes Segen Ihnen!

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