Rein! Tür zu! Setzen!
Lina Müller
Rein! Tür zu! Setzen!
Geradeso wie Männer müssen Frauen auf der Arbeit ihr Revier verteidigen und ihren Rang zeigen. Kling nach Affenhorde, macht auch nicht jeder Frau Spaß, funktioniert aber. chrismon war bei einem "Arroganz-Training" mit dabei, wo Frauen den "Jungs-Code" lernen
Tim Wegner
25.01.2011

Das sind die Niederlagen, von denen man sonst nicht so gern berichtet: Die Chefeinkäuferin einer Textilfirma muss sich beim Vortrag vor Gruppenleitern mit „Darling“ ansprechen lassen; die leitende Chemikerin, die eine uralte Industrieanlage zu 30 Prozent mehr Produktion getrieben hat, muss mit ansehen, wie der Marketing­kollege ihren Erfolg als seinen verkauft; und die Geschäftsführerin einer Stahl­gießerei wird von ihren Arbeitern nur angemault, wenn sie Anweisungen gibt.

Es sind beschämende Erfahrungen, die die weiblichen Führungskräfte hier in ­einer umgebauten Scheune erzählen, denn fachlich, das wissen diese Frauen, sind sie gut. Aber gute Leistung setzt sich nicht von alleine durch, wenn man es mit männlichen Kunden, Mitarbeitern, Kollegen zu tun habe, sagt ihr Trainer Peter Modler. Man müsse auch die Regeln kennen, nach denen Männer spielen und kämpfen.

Peter Modler ist rumgekommen in Männerwelten: Er studierte Jura, lernte Zimmermann und pro­mo­­vierte in katholischer Theologie, war Geschäftsführer in Medienunternehmen und ehrenamtlicher Arbeitsrichter, heute unterrichtet er Wirtschaftsstudierende und saniert mittel­ständische Unternehmen. Immer wieder erlebe er, wie die Ideen und Initiativen von Frauen untergingen. „Das widert mich an“, sagt der Vater von zwei Töchtern.

Deswegen bietet Modler jetzt Schulungen in männlichem Kommunikationsverhalten an. „Arroganz-Training“ nennt er das werbewirksam. 580 Euro muss jede Teilnehmerin zahlen für solch einen Tag.

Die weiblichen Führungskräfte, die er an diesem Nachmittag empfängt, sind erst einmal skeptisch. Schließlich wollen sie keine machtpoltrigen Männer werden; sie glauben auch nicht an Patentrezepte; außerdem üben sie doch schon so lange: Endloslaberer irgendwann doch zu unterbrechen, nicht mädchenhaft den Kopf schief zu ­legen...

Weit Fortgeschrittene wissen mittlerweile sogar, wie wichtig Statussymbole für die meisten Männer sind. Meike Landsberg* etwa, die promovierte Chemikerin, die es mit ihren 36 Jahren schon zur Betriebsleiterin in einem Chemiekonzern geschafft hat. Sie darf direkt vors Werk fahren. Dumm nur, dass sie meist mit dem Rad kommt. Jetzt erwähnt sie ihr Privileg eben öfter, etwa ganz beiläufig beim Mit­tag­essen mit Kollegen: Wie schön es bei diesem nebligen Wetter doch sei, „die Einfahrt zu haben“. Das macht Eindruck. So viel Protzerei müsste ihrem Gefühl nach dann aber auch reichen.

Der Klassiker: die Ideenklauerei

Es reicht aber offensichtlich nicht. Oder warum werden ihr laufend Ideen geklaut? „Ha, das ist der Klassiker, die ­Ideenklauerei“, sagt Peter Modler.

Dann baut er sich vor Meike Landsberg auf und fragt autoritär: „Was können Sie besonders gut?“ Die junge Frau antwortet: „Wir haben das hingekriegt, dass wir lieferfähig geblieben sind beim letzten Materialengpass.“ Modler schüttelt den Kopf: Das „Wir“ ist wunderbar gegenüber Teammitgliedern, aber ganz falsch gegenüber Konkurrenten und Vorgesetzten. „Natürlich!“, Meike Landsberg schlägt sich vor die Stirn: „Ich habe das hingekriegt, dass wir lieferfähig geblieben sind beim letzten Materialengpass.“ Es war zwar eine Teamleistung, aber sie hat das Team geführt.

„Sehen Sie“, sagt Modler, „Sie müssen Ihren Rang voll ausspielen. Wer den Rang nicht ausspielt, wird beklaut.“ Und jetzt werde man spielen, wie Meike Landsberg den Kollegen zur Rede stellt. Ja, darf sie das denn, grob unhöflich sein? Das kann sich die Betriebsleiterin nicht vorstellen.

Peter Modler geht vor die Tür und holt einen Helfer herein, einen jungen Mann. Der wird jetzt gleich den Ideenklauer mimen. Dass er jung ist, sei völlig egal, sagt Modler. „In bestimmten Situationen reagieren die Männer gleich.“ Er hatte schon den Klempnerazubi aus dem Dorf hier, auch der hatte keine Schwierigkeiten, wie ein Chefarzt aufzutreten und gestandene Ärztinnen zu verunsichern. Heute ist es ein Jurastudent, der sich zehn Euro pro Stunde dazuverdienen möchte. Er weiß vorher nur, dass er „dem Dr. Modler“ irgendwie assistieren soll.

Bloß nicht lächeln!

Erst jetzt wird er instruiert: Sie sind der Marketingmann, Sie haben im Interview in der Betriebszeitung die Idee von Frau Landsberg als Ihre verkauft. Gehen Sie mal hier über den Flur. Er geht – und wird gestoppt von Meike Landsberg, wie es ihr Trainer Modler eben noch zugeflüstert hatte. Sie packt ihn mit festem Griff an der Schulter und sagt langsam und ohne jedes Lächeln: „Thomas!“ Pause. „Du hast meine Idee geklaut!“ Der Kollege tut überascht: Wie denn? Was denn? „Meine Idee“, sagt Landsberg. Und jetzt?

Modler assistiert aus dem Hintergrund: „Wiederholen! Es macht nichts, wenn Sie sich dümmlich vorkommen. In Headlines sprechen, nichts Originelles.“ Also noch mal: „Meine Idee!“ Der Marketingkollege wirkt mittlerweile nervös. Meike Landsberg fragt über ihre Schulter: „Aber wie soll es jetzt weitergehen?“ Modler grinst: „Muss es denn weitergehen?“

Nein. Der Sparringspartner weiß sich ertappt. Unangenehm sei es gewesen, er konnte auch einfach nicht weggehen, sagt er. Fühlt er sich verletzt? „Nö, wieso? Es war ja kein persönlicher Angriff.“ Eben, Modler grinst noch mehr, „das sagen 95 Prozent der Männer: Was in der Firma ­passiert, ist nichts Persönliches.“ Meike Landsberg ist fassungslos: „Und ich hab mir einen Riesenkopf gemacht, dass ich pampig wirke!“ Sie müsse kein schlechtes Gewissen haben, sagt Modler, „der ist aus einem anderen Sprachsystem“.

Die Rangeleien der Männer

Man schaue sich nur mal die zig Rivalitätsveranstaltungen an, die die meisten Jungs, die meisten Männer am Tag so hinter sich bringen: von Brüdern („Bist du bald fertig mit dem Sportteil?“ – „Den ­kapierst du doch eh nicht!“) über Lehrlinge (Azubi 1 drängt Azubi 2 von der Werkbank: „Jetzt mal Platz für die, die Bescheid wissen!“ – Azubi 2 schiebt Azubi 1 zurück: „Pfuscher kommen zum Schluss dran.“) bis zum Gerangel vorm Firmenkopierer: Der Vertriebler knurrt: „Das kann noch länger dauern“, auch wenn er jetzt 200-mal dieselbe Rechnung kopieren muss, der wartende Außendienstler, der die Botschaft sofort begriffen hat, ätzt zurück: „Na, hoffentlich überfordert Sie das nicht.“

Für die meisten Männer ist solch ein Umgang normal und eher angenehm. Frauen jedoch fühlen sich oft persönlich an-gegriffen. Wenn sie dann drei Tage später endlich den Mut finden, den Kollegen noch einmal darauf anzusprechen, kann der sich schon gar nicht mehr erinnern.

Zwei Kulturen! Zu diesem Schluss kommt die amerikanische Soziolinguistin Deborah Tannen. Die Forscherin hat beobachtet, dass Mädchen dazu tendieren, zu zweit oder in kleinen Gruppen zu ­spielen und dabei ihre Nähe und Gleichheit zu ­betonen. Wer „bossy“ auftritt, wird nicht gemocht.

Jungen dagegen spielen eher in größeren Gruppen. Sie klären zunächst die Hierarchie, dann tun sie, was der höherrangige Junge ihnen sagt; gleichzeitig suchen sie ständig nach Gelegenheiten, ihren Rang zu verbessern. Wohlgemerkt: Nicht alle Jungen sind mit diesem Kommunikationsstil erfolgreich, und nicht alle fühlen sich damit wohl, aber die meisten.
Zwar lernen Mädchen wie Jungen eine große Bandbreite an Kommunikations­stilen – Mädchen etwa haben keine Scheu, kleinere Kinder herumzukommandieren, und Jungen können sehr höflich sein, wenn sie in Mädchengruppen mitspielen – aber sie nutzen die Stile unterschiedlich häufig.

Und so, wie sie es in den Kindergruppen gelernt haben, so agieren die meisten auch als Erwachsene: Frauen eher gleichberechtigt und um Konsens bemüht, Männer eher rangelnd und auftrumpfend.

Patente Frauen, abgeschoben in Sackgassen

Zwei Sprachen sind das, sagt Deborah Tannen, beide funktionieren, keine ist besser als die andere – aber der Stil von Frauen führe dazu, dass sie im Umgang mit Männern benachteiligt seien. Etwa wenn Frauen dem Vorgesetzten ihr Projekt vorstellen und dabei ganz sachlich nicht nur die Vorteile, sondern auch sämtliche Risiken erwähnen. Da denkt mancher Chef: Die ist ja nicht mal selbst von ihrem Projekt überzeugt! Und wenn Frauen in gro­ßer Runde ihre Vorschläge als Fragen vortragen („Könnte man nicht vielleicht...?“), wirkt das auf manche Männer, als seien die ­Frauen unsicher, bäten gar um Rat.

Man könnte es komisch nehmen, wenn daran nicht Karrieren und sogar der Erfolg ganzer Firmen hingen. Peter Modler hat das als Sanierer in mittelständischen Unternehmen oft erlebt. In den Einzelgesprächen, in denen er herausfinden will, welches berufliche Potenzial die Mitar­beitenden haben, trifft er immer wieder auf patente Frauen, die in Sackgassen ­abgeschoben worden sind. „Die machen
irgendwelche Sachbearbeiterjobs, dabei hätten sie das Zeug zur Abteilungsleitung.“

Kurzum: Wenn Frauen sich in männerdominierter Arbeitsumgebung Respekt verschaffen wollen, müssen sie den „Jungscode“ kennen, sie brauchen also einen Arroganzwerkzeugkoffer. Arroganz nicht als Lebenshaltung, sondern als Werkzeug, wenn sie mit sachlichen Argumenten nicht durchdringen. Die Arroganzwerkzeuge sind vor allem körpersprachliche, aber auch machtvolle Sprachgesten. Damit, so Modler, verteidige man wirkungsvoll sein Revier und behaupte den eigenen Rang.

Die gescheiterte Geschäftsführerin

Rang und Revier, das klingt nach archaischer Affenhorde und passt so gar nicht zu Catrin Dohm, findet sie jedenfalls. Dabei bescheinigen ihr Freundinnen durchaus, ein „Alphaweibchen“ zu sein – so wie sie in Frauenteams auftrete. Zielstrebig ist sie ohnehin. Sie hat auf dem zweiten Bildungsweg Kunstgeschichte und BWL studiert, in London noch einen Master draufgesetzt, erst im Kulturmanagement gearbeitet, dann mit einem Bekannten einen Kunstzeitschriftenverlag gegründet. Der Geschäftspartner sollte das Kontakten in der Branche übernehmen, sie die Geschäftsführung. „Aber ich bin gescheitert, ich konnte mich nicht durchsetzen.“

Es begann so gut: Sie hatte den Verlag aufgebaut, nun, da er lief, dachte sie, könne sie doch ihren Mann für ein Jahr in die USA begleiten, wo er eine attraktive Aufgabe ergattert hatte. Für die Zeit ihrer ­Abwesenheit erteilte sie ihrem Geschäftspartner Holger die „rechtsgeschäftliche Vollmacht“, für den alltäglichen Kleinkram. Holger jedoch machte schwere ­Fehler, und als sie zurückkehrte, weigerte er sich, ihr die Vollmacht wiederzugeben. Daraufhin legte sie die Geschäftsführung nieder und verkaufte ihre Anteile. Drei Wochen ist das erst her. Die grazile 42-­Jährige sieht erschöpft aus.

Trainer Modler zieht die Luft durch die Zähne, als er diese Geschichte hört. „Liebe Frau Dohm! Unter uns beiden: Das war vielleicht eine der wichtigen Erfahrungen, die Sie in Ihrem Leben machen durften.“

Und dann wird nachgespielt, wie Catrin Dohm die Vollmacht zurückforderte. Sie schiebt den Tisch im Seminarraum extra knapp vor die Wand, so, wie sie es in ihrem Büro getan hatte, damit Geschäftspartner Holger beengt sitzen musste. Daran hatte sie gedacht, über „Revier“ hatte sie ja schon einiges in der Ratgeberliteratur für weib­liche Führungskräfte gelesen.

Aber dass er einfach "Nein" sagen würde...

Aber dass er einfach Nein sagen würde, und vor allem: dass er beim Nein bleiben würde, damit hatte sie nicht gerechnet. „Nein, die Vollmacht gebe ich dir nicht mehr“, sagt jetzt der Jurastudent. Die Seminarteilnehmerin, die die Rolle von Catrin Dohm übernommen hat, fordert erneut, wird wieder abgewiesen, da steht sie auf und geht. Wieso grinst „Holger“? „Weil es so einfach war“, sagt er. „Catrin Dohm“ hat offengelassen, was nun ist, sie hat sogar noch ihr Revier aufgegeben und ist rausgestapft – „ein größerer Triumph ist kaum möglich“, sagt Modler.

Auf ein Neues. Anweisung an die Teilnehmerin, die Catrin Dohm spielt: „Sagen Sie ihm den Rang. Sagen Sie extrem langsam: „Ich... bin... die... Geschäftsführerin.“ Und „Holger“ antwortet: „Nein, die Vollmacht behalte ich.“ So geht das hin, so geht das her. Modler souffliert: „Einfache, harte Wahrheiten!“ Also „Catrin Dohm“: „Wer hat denn die ganze Scheiße angerichtet?!“ Und endlich fängt „Holger“ zu zappeln an. „Catrin Dohm“ nennt ihm nur noch die Frist, bis zu der die Vollmacht bei ihr sein muss, dann schickt sie ihn raus.
Pfff, sagt die Spielerin, das war hart. „Aber klar, wenn ich was dauernd wiederhole, bin ich diejenige, die das Spiel de­finiert.“ Modler schüttelt ihr die Hand: „Willkommen im Club.“

Die echte Catrin Dohm ist beeindruckt. Ja, so hätte sie es vielleicht schaffen können. Und doch: „Dieses Durchsetzen gegenüber Männern fällt mir schwer. Ich finde es unhöflich. Es ist nicht meine Art der Kommunikation. Das bin doch nicht ich!“
 

Will ich diese Fremdsprache überhaupt lernen?

Das hört Trainer Modler oft. „Aber das hat doch nichts mit dem Charakter zu tun! Wenn Sie eine Fremdsprache lernen, bleiben Sie doch trotzdem die, die Sie sind. Die Frage ist nur: Will ich diese Fremdsprache lernen oder nicht?“ Natürlich wäre es schöner, sachliche Argumente hätten mehr Gewicht als Rangprotzerei. Aber sachlichen Argumenten werde eben oft erst dann zugehört, wenn der Rang geklärt ist: Hat diese Person hier überhaupt was zu melden?

Ganz offensichtlich nichts zu melden hatte Elena Breski. Die Eigentümerin eines kleinen Elektronikbetriebs war zwar immer bestens vorbereitet, wenn sie zu den Vorstandstreffen ihres Industrieverbands ging, sie war auch keine unauffällige Erscheinung, trotzdem behandelten die Männer sie wie einen Juniorpartner. Schlimmer noch: wie wenn sie gar nicht da sei.

Kein Wunder, sagte Modler, als Frau Breski im Seminar vormachte, wie sie den Sitzungsraum betrat: Wie auf der Flucht hastete sie an der Wand entlang, setzte sich auf den nächstbesten Platz und schaute dann erwartungsvoll in die Runde. Das ­Ruder übernahm der Inhaber eines Konkur­renzbetriebs. Während er die immergleichen Geschichten zum Besten gab, hackte er mit dem Zeigefinger auf den Tisch oder haute gleich mit der ganzen Hand auf die Platte. Elena Breski kam nicht zu Wort.

Wie wäre es denn, sie würde sich vorstellen, sie sei die Gastgeberin eines offiziellen Empfangs? Oha, welch Verwandlung: Schon ging sie langsamer und aufrechter, sie begrüßte die Anwesenden einzeln, legte am Platz sogleich die Unterarme auf den Tisch. Ach, merkten die Männer, da ist ja noch jemand!

Und Frau Breski begriff: Wenn ein Mann auf der körpersprachlichen Ebene agiert, nützt es überhaupt nichts, intellektuell dagegenzuhalten. Dann helfen nur machtvolle verbale Kurzbotschaften oder deutliche nichtverbale Signale.

Machtvoll: aggressives Schweigen

Dazu gehört auch aggressives Schweigen. Ein hochwirksames Arroganzwerkzeug, berichtet die ehemalige Seminarteilnehmerin Lillith Merz. Als die 37-jährige Naturwissenschaftlerin im Verhandlungsgespräch um eine Professur all ihre Forderungen nach Laboren und Mitarbeitern auf den Tisch gelegt hatte, man ihr aber keinen Deut entgegenkam, wusste sie, was zu tun war: Sie schaute die Herren an und schwieg. „Ich hab’ eine sagenhaft lange Zeit nichts gesagt, auf nichts reagiert“, was schwer war, sie sei eine rasche Person. Auf einmal erfüllte man ihr die Forderungen.

Gemütlich hat es die Professorin nun trotzdem nicht. Denn die Dauerstellen an Unis sind Gegenstand härtester Ausein­andersetzung. „Es geht um Veröffent­lichungen, Labore, Redezeiten, Forschungs-inititativen – der Kuchen ist immer wieder neu zu verteilen, das ist nie ausgekaspert.“

Gut, dass sie die Taktiken mittlerweile erkennt. Gerade hat irgendein Prof Kisten voller Forschungsgerät in ihren neuen ­Laborräumen zwischengelagert – Lillith Merz ließ die Kisten sofort vom Hausmeister auf den Flur expedieren. Schließlich ist das ihr Revier.
Jeden Tag wird sie herausgefordert. Aber wenn sie fünfmal hintereinander sagt: „Nein, ich will das nicht“, dann versteht auch das kampfeslustigste Gegen­über: Frau Professor Merz will das nicht. „Danach grinse ich wieder und lache, ich will ja meine Lebenslust nicht verlieren. Und letztlich ist das auch ein Spiel.“

Aber es ist ein Spiel, in dem es manchmal um die Existenz eines ganzen Betriebs geht. Die mittelständische Stahlgießerei für hochspezielle Güsse war in schwerer Schieflage, als Sylvie Bergler dort die Geschäftsleitung übernahm. Zuvor war sie die rechte Hand des Seniorchefs gewesen. Der war ein klassischer Firmenpatriarch, er brüllte, polterte, griff durch. Sylvie Bergler wusste ihn zu nehmen. Sie fragte viel, er gab sein Wissen weiter, und als er jüngst in den Ruhestand ging, übergab er ihr mangels eigener Kinder die Geschäfts­leitung. Doch die Arbeiter, fast alles Männer, viele türkischstämmig, akzeptierten sie nicht als Chefin.

Die Arbeiter akzeptierten sie nicht als neue Chefin - was jetzt?

Das wurde ihr vollends klar, als sie einen Arbeiter, der sich unflätig gegenüber einer Kollegin benommen hatte, zum Gespräch in ihr Büro bat. Er marschierte quer durch den Raum bis vor ihren Schreibtisch und widersprach ihr ständig. „Das war absolut unbefriedigend“, sagt Sylvie Bergler. Sie musste das ändern, nur wie?

Sylvie Bergler ist keine auftrumpfende Person, sondern bescheiden und sachorientiert. Aber nach dem Seminar bei Modler zog die 50-Jährige andere Saiten auf. Gleich am Tag danach ließ sie ihren Parkplatz direkt vor den Eingang verlegen, in doppelter Größe, und mit dem Schild ­„Geschäftsführung“ versehen – da kommen die Mitarbeiter jeden Tag vorbei. Dann ihr Test: Wer grüßt sie, wer grüßt sie nicht, wenn sie durch die Gießerei geht? „Denn wer mich grüßt, akzeptiert mich.“ Hakan zum Beispiel hatte sie nicht gegrüßt. Sie trat nah an ihn heran: „Zehn Uhr, in meinem Büro!“

Als er kam, ließ ihn die Sekretärin warten. Endlich gab sie ihm den Weg frei, doch kaum wollte er die Schwelle zu Berglers Büro übertreten, stoppte die ihn mit einer abwehrenden Handbewegung. Er blieb sofort stehen. Sylvie Bergler tippte noch „irgendwas“ in ihren PC, sagte dann: „Rein! Tür zu! Setzen!“ Gut, dass sie das vorher geübt hatte: kurze prägnante Sätze, Rang, Revier... Aufgeregt war sie trotzdem.

„Wer ist deine Chefin“, fragte sie nun streng. Deine Chefin? Ja, das Duzen der Mitarbeiter ist in dieser Branche üblich. Hakan murmelte etwas Unverständliches, Bergler unterbrach ihn: „Wer ist deine ­Chefin?“ Sechs Mal ging das so, bis er sagte: „Sie. Sie Chefin.“ Darauf Sylvie ­Bergler: „Wieso grüßt du mich dann nicht?“ Sie schickte ihn zurück an die Arbeit. Sie hatte den Richtigen erwischt, denn die Szene sprach sich sofort herum. Wenn sie heute unten in der Halle auf einen Missstand deute – „Und was ist das hier?“ –, ­kämen gleich alle herbeigerannt und kümmerten sich.

Arrogant auch zu Frauen? Auf keinen Fall!

„Aber ich muss aufpassen, dass ich das nicht aus Versehen auch mit Frauen mache. Eine Frau ist schockiert, zu Recht, und auf Jahre beleidigt, wenn man sie wie einen Mann behandelt.“ Bergler lobt auch unterschiedlich. Bei Frauen geht sie ins Detail, Männer dagegen bekommen ein knappes „Gut gemacht“ zu hören – „Da sind die so glücklich!“ Und sie weist unterschiedlich an. Bei Männern fragt sie nicht groß, sondern zwingt sich zu einem: „Bis Montag hab ich das!“ Sie hat es dann bis Montag. „Die Männer wollen das so, das gibt ihnen Sicherheit.“

Sylvie Bergler sagt das weder triumphierend noch herablassend, sondern schlicht feststellend. Sie ist einfach froh, einen Weg gefunden zu haben, mit den Männern in ihrem Betrieb zu arbeiten. So wie mit ihren männlichen Kunden und Steuer­beratern: Wenn die ihre Utensilien auf dem Tisch ausbreiten (Reviermarkierung), tut sie das grad ebenso. Das Signal wird verstanden.

Es ist genau dieses Pragmatische, was manche an Peter Modlers Training kritisieren. Dass erneut die Frauen sich verändern sollen, nicht aber die Männer. Ja, das ist ungerecht, sagt Modler, er hätte es auch lieber anders, aber was hilft’s? „Ich will, dass es meinen Klientinnen in ihrem Beruf besser geht.“ Und zwar jetzt, nicht irgendwann.

Natürlich sollten auch Männer „zweisprachig“ sein, mindestens die Führungskräfte. Das würde allen nützen, den Be­trieben sowieso. Dann würden vielleicht auch nicht mehr so viele männliche Führungskräfte klagen, dass sie ja gern Frauen fördern würden, aber es wolle partout ­keine bei ihren Projekten mitmachen.

Der Bedarf nach pragmatischer Selbsthilfe scheint groß: Modlers Buch „Das Arro­ganz-Prinzip“ ist in der sechsten Auflage. Und mittlerweile, so erzählt er, wendeten auch Lehrerinnen die Arroganzmittel an. Oder Mütter von drei Söhnen zwischen 8 und 15. „Da hilft es ja auch oft nicht weiter, vernünftig zu argumentieren und auf gute Einsicht zu hoffen. Sondern die Mutter muss eine klare Rangansage machen. Sie muss den Sohn an der Schulter fassen, ihm in die Augen schauen und sehr langsam sagen: Der Grund ist egal, du machst das jetzt. Denn du bist der Sohn, und ich bin die Mutter.“


 

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nee, eigentlich woltle ich das nie werden, aber ich lerne gerade, auch durch diesen Artikel, dass etwas mehr "männliches Imponiergehabe" auch bei mir mehr als notwendig ist. Ich werde das mal üben - bin gespannt
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Ich weiss nicht, ob sich die evangelische Kirche mit derartigen, stark ins polemische driftenden Beiträgen auf lange Sicht einen Gefallen tut. Ich verstehe schon, dass es in unserer mediendominierten Zeit mittlerweile auch für die Kirche unausweichlich ist, sich durch plakative, simple Botschaften Gehör zu verschaffen, aber wiegt dies wirklich den Reputationsverlust auf, der durch solche einseitigen, indefferenzierten Artikel entsteht, die nur noch auf schwarz-weiss Klischees setzen ? Ich denke nicht. Die Realität ist anders, Frauen sind hier in der Regel genau so arrogant und aggressiv wie Männer, dies habe ich in langjähriger persönlicher Erfahrung im deutschen Wissenschaftsbetrieb zur Genüge beobachten können. Allerdings wird Frauen ihr aggressives Verhalten offenbar leichter verziehen als Männern, wird leider grundsätzlich irgendwie als Zeichen von Selbstbewusstsein interpretiert, während es bei Männern zumeist negativ gewertet wird. Ich finde, es ist eigentlich nicht die Aufgabe der Kirche, derartige Klischees auch noch zu verstärken, sondern eher sie abzubauen und das Verständnis zwischen den Menschen zu fördern. In diesem Sinne - leider ein ziemlich trauriger und "unchristlicher" Artikel.
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So so. Frauen sollen sich nun auch mit den widerwärtigsten Eigenschaften wappnen. Und das im Namen Christi. "Und mittlerweile, so erzählt er, wendeten auch Lehrerinnen die Arroganzmittel an." Einfach nur noch unterirdisch. Ceterum censeo Carthaginem esse delendam
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Den Artikel finde ich befremdlich. Ich bin ein Mann, und ich finde die beschriebenen negativen Verhaltensweisen keineswegs normal und schon gar nicht angenehm. Auch kenne ich keinen Mann, der sich permanent so verhält. Natürlich ist für die berufliche Karriere eine gewissen Ellenbogenmentalität nützlich. Wer sie nicht hat, muß schon mal eine Niederlage einstecken. Zuviel Ellenbogen ist aber auch nicht unbedingt förderlich. Das gilt so für Männer und Frauen gleichermaßen. Konkurrenz gibt es im Übrigen auch unter Frauen, und zwar keineswegs selten. Frauen in meinem Bekanntenkreis, die überwiegend oder nur mit Frauen zusammen arbeiten, erzählen immer wieder entsprechende Geschichten. Oft geht es dabei gar nicht um das berufliche Fortkommen, sondern es wird einfach nur aufgrund persönlicher Antipathien oder aus Neid gemobbt und schikaniert. Das scheint unter Frauen sogar viel mehr verbreitet zu sein als unter Männern. Nicht wenige Frauen in meinem Bekanntenkreis sagen jedenfalls, daß sie lieber mit Männern als mit Frauen zusammen arbeiten, weil es da weniger Probleme mit Mobbing und ähnlichem gibt. Und daß die im Artikel gegebenen Ratschläge so funktionieren, möchte ich auch mal stark bezweifeln. Autorität hat man, oder man hat sie nicht. Jemand, der versucht, Autorität dadurch auszustrahlen, daß er oder sie einen reservierten Parkplatz direkt neben den Werkseingang setzt oder darauf besteht, daß alle Mitarbeiter brav grüßen, würde sich in meinen Augen nur lächerlich machen. Ich hätte dabei das Gefühl, daß der- oder diejenige ansonsten wohl keinerlei Basis für Autorität hat, vor allem keine fachliche Basis.
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Als weibliche Führungskraft in einem Männerberuf weiß ich sehr gut, wovon Dr. Modler redet und auch, wie nützlich seine Hinweise im alltäglichen Arbeitsleben sind. Sie haben mir schon mehrfach dabei geholfen, meine Ziele durchzusetzen und meine Position zu behaupten. Was mich jedoch etwas irritiert, sind die so stark wertenden Kommentare zum Artikel: Warum ist es "unchristlich", seine Interessen durchzusetzen, warum werden die Symbole von "Macht" so negativ bewertet? Es kommt doch immer noch drauf an, was man/frau draus macht! Diese Kommunikationsmittel sind aus meiner Sicht nur die Verpackung, und sagen nichts darüber aus, ob ich sozial eingestellt bin oder wie ich mit meinen Mitarbeitern umgehe. Ich kann trotzdem viele "weibliche Attribute" in den Umgang miteinander einfließen lassen, nur eben anders verpackt. Wir sind uns sicher darüber einig, dass es in Deutschland immer noch zu wenige Frauen in Führungspositionen gibt und das es die dort "Angekommenen" oft schwer haben. Nun steht mal einer wie Dr. Modler hin und bietet Werkzeug an, um an dieser Baustelle klarzukommen, und schon hagelt es vernichtende Kommentare - warum? Verständigung heißt doch, eine gemeinsame Sprache mit meinem Gegenüber zu finden. Und kommunikativen Erfolg habe ich dann, wenn meine Anliegen vom Empfänger auch verstanden werden. Jetzt kann ich entweder hinsitzen und mir wünschen, dass meine männlichen Mitarbeiter und Konkurrenten endlich anfangen, mich zu verstehen und meine Sprache zu sprechen, oder ich lerne ihre. Ich habe mich für das zweite entschieden. Und mir gehts gut damit!
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Ich finde sowohl das Seminar, das ich selbst als Führungsfrau in der deutschen Wirtschaft genießen durfte, als auch Ihren Artikel sehr gelungen! Die an sich wertvollen und viel gelobten "emotionalen Fähigkeiten" der Frauen können zur Falle werden in den entsprechenden Sitzungen, Gremien und in der Praxis der täglichen Hierarchie. Ich verstehe die Tipps so, dass ich meine Handlungsoptionen in wichtigen Situationen erweitere und dass ich mich dieser Praktiken im Dienste der größeren Sache auch bediene - nämlich mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, auf dass sich etwas ändere in den höheren Etagen. Ohne diese wohl dosierten und anlassspezifischen Praktiken komme ich in der Führungshierarchie und in meinem Profil nicht weiter - so meine Erfahrung. In meinen eigenen Einheiten kann ich dann später einen anderen Stil etablieren. Hier muss das Profilgehabe freilich nicht dominieren. In diesem Sinne ein christlicher Artikel mit Blick auf das big picture!
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QED schrieb am 20. Februar 2011 um 20:40: "So so. Frauen sollen sich nun auch mit den widerwärtigsten Eigenschaften wappnen. Und das im Namen Christi." Wundert Sie das? Haarscharf dazu gibt es doch den Glauben, auch den abstoßendsten Zwängen die höhere Weihe zu verpassen. In der vielgeliebten freiheitlichen Gesellschaft ist es eine Selbstverständlichkeit, dass der Normalverdiener ein ziemlich bescheidenes und deshalb trübtassiges Leben zu fristen hat. Als ebenso selbstverständlich gilt, dass der einzige Ausweg daraus darin besteht, sich in der widerlichen Hierarchie einer Firma nach oben zu schleimen und/oder zu boxen. Und dafür gibt es dann heiße Tipps aus der Psychoecke. Es ist nur folgerichtig, dass die Kirchen, denen es doch dauernd um das Wohl "der Menschen" geht, voll dabei sind. Ebenso fraglos folgt dann gleich oder spätestens im nächsten Artikel eine ethische Würdigung des Treibens. Gerade der gesellschaftliche Zwang zum gnadenlosen gegenseitigen Ausstechen, bekannt unter dem Namen Leistungsbereitschaft, macht es erforderlich, eine Moral draufzusetzen. Konsequenterweise stehen dort die Gläubigen mit ihren Kirchen wieder an vorderster Front mit ihrem ausgebauten Ethikwesen, auf das sie auch noch rasend stolz sind. Glanzvoller Höhepunkt ist regelmäßig die Ermahnung, die im fröhlich unterstützten Konkurrenzgetriebe unter die Räder Gekommenen nicht zu vergessen. Wohl bekomm's!
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Ein derartiger Beitrag in einem - zumindest dem Titel nach - christlichen Magazin ist eine Groteske! Die im Artikel beschriebenen Vorgehensweisen stehen dem Bild der Bibel, den Ordnungen Gottes und den Lehren Jesu diametral entgegen. Es wird ein Weltbild der Selbstverwirklichung, der Selbsterhöhung und der Arroganz proklamiert - die biblische Botschaft hingegen ist der Aufruf zur Sanftmut, zur Friedfertigkeit, zur Liebe (siehe z.B. die starken Aussagen der Bergpredigt) - vor allem aber zur Buße und Umkehr ZU GOTT! Jesus sagt: "Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch!" (Lk 6,31). Und: "Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht" (Mt. 23,12). Aber es ist eben so, wie Gott es ganz am Anfang der Bibel schon als Folge des Sündenfalls beschrieben hat, als er zur Frau sprach: "Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein" (1. Mose 3,16). Maranatha! Komm bald, Herr Jesus!
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Mathias (nicht überprüft) schrieb am 18. März 2011 um 11:52: " "Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein" (1. Mose 3,16)." Dass die gläubige Frauenverachtung reichlich Futter in der Bibel findet, ist nicht neu. Es ist aber herzerfrischend, die erfreulich offenherzige Zustimmung dazu im Jahre 2011 in Mitteleuropa wieder anzutreffen. Ob man darüber nun schallend lacht oder ob einem das Lachen im Halse stecken bleibt angesichts des Elends, das dieser Glaube über Frauen gebracht hat, ist eine Geschmacksfrage, die ich jetzt nicht erörtere. Bemerkenswert, um vorsichtig zu formulieren, finde ich jedoch, dass trotz alledem die Pro-Bibel-Propaganda darunter nicht leidet. Bekanntlich handelt es sich bei der Bibel um ein ganz wertvolles Werk, voller ewiger Menschheitsfragen, tiefer Einsichten, berührender Mitmenschlichkeit und ergreifender Bildersprache. Und diese Einschätzung der Bibel ist jetzt keine Erfindung der Fundis, sondern gemeinsames Werk von Bibeltreuen und Mainstreamchristen, denen die oben vorgetragene Frauenfeindlichkeit ansonsten peinlich ist. "Rein! Tür zu! Setzen!" Das sind kräftige Worte, um nicht genügend devote Firmenuntergebene zur Räson zu bringen. "Raus! Tür auf! Auf den Müll!" wären sachlich angemessene Worte für das Buch der Bücher.
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Zum Glück bin ich schon lange aus dem Verein (evangelische Kirche) ausgetreten. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

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Es ist (leider) genau so, wie beschrieben. Als Frau, die seit 20 Jahren in männerdominierten Technik-Unternehmen arbeitet, weiss ich das zu Genüge. Revierverhalten und Rang-eleien finden täglich statt und v.a. immer, wenn es drauf ankommt. In wichtigen Meetings werden anfangs die Zeichen gesetzt, die Kolleginnen grinsen sich an, denn erst danach kann es losgehen. Rein! Tür zu! Setzen! ist die radikale Form, in anderen Branchen gibt man sich gerne kultivierter - im Kern aber bleibt es dabei. Schade, dass wir Frauen keine Chance haben, so lange wir da nicht mitspielen. Übrigens hat auch Jesus gezeigt, dass man sich nicht an der Nase herumführen lassen sollte und hat Frauen ernst genommen, lasst uns ihm nachfolgen.

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Erst wenn Frau in der Führungsposition angekommen ist, kann sie neue Regeln aufstellen. Vorher muss sie die alten Regeln beherrschen, auch wenn ihr dabei bewusst ist, dass diese dringend reformiert werden müssten. Gleiches gilt für faire, respektvolle Männer.

Gerade weil es inakzeptabel ist, sexistisch oder diskriminierend behandelt zu werden, ob bewusst oder unbewusst, braucht man schlagfertige Gegenargumente, die ein solches Verhalten entwaffnen. Diese Argumente gibt uns Modler an die Hand. Zum einen für unsere eigene Gegenwehr. Zum anderen befähigt es uns, Empathie für andere Menschen zu entwickeln und diesen Respekt entgegen zu bringen.

Wenn man allerdings noch nicht einmal realisiert, dass man diskriminiert bzw. diskriminiert wird, kommt man aus den ewigen Opfer- und Täterrollen nicht heraus, wo wir bei Mobbing und Sexismus angekommen wären.

Resolutes selbstbewusstes Verhalten hält Grenzüberschreitungen in Schach. Es steht nirgends in der Bibel, dass Frau sich als Sexobjekt oder als minderwertig behandeln lassen muss. Christus folgten auch viele Frauen und an einigen Stellen in der Bibel wendet er sich explizit an Frauen und erklärt ihnen seine Botschaft, damit sie zu Multiplikatorinnen werden konnten.

Schluss mit dem devoten Christsein. Empört euch! Nur so ändern sich Missstände.

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