Auf allen Sendern wird gekocht. Tim Mälzer, Johann Lafer, Sarah Wiener, Alexander Herrmann, Alfons Schuhbeck – die Stars der Szene schwingen vor Publikum Kochlöffel und scharf geschliffene japanische Messer, lassen Raukesalat, Patatensuppe mit Garnelen, Hühnchen asiatisch und Topfenpalatschinken mit marinierten Feigen durch die Reihen gehen. Man leckt sich die Lippen, wedelt sich den Duft der Speisen in die Nase oder rümpft sie auch schon mal, seufzt "ah" und "oh" oder kaut nur selig vor sich hin.
Susanne Breit-Keßler
Zur gleichen Zeit werden immer mehr Fertiggerichte verkauft: ab in die Mikrowelle oder den Ofen, runter mit der Verpackung und den Salat oder das Obst mundfertig in appetitlichen Stücken auf den Tisch. Komisch eigentlich: Es gibt Millionen von Zuschauern für Kochshows – und immer weniger kochen selber. Ich weiß schon, dass das oft Zeitmangel ist. Man kommt spät heim und will was Ordentliches essen – da bleibt manchmal nur der Griff in das Tiefkühlfach.
Filmreife Gottesgaben
Trotzdem – in der Bibel gibt es einen schönen Satz, der eher zum Selberkochen und Genießen ermuntert: "Wenn Gott einen Menschen essen und trinken lässt und sein Teil nehmen und fröhlich sein bei seinem Mühen, so ist das eine Gottesgabe." (Prediger 5,18) Inszenieren Sie doch mal Ihre ganz eigene, himmlische Kochshow - allein, mit der Familie oder Freunden. Und freuen Sie sich über die Gottesgaben, die Sie bestimmt auch filmreif hinbekommen.
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