Christen in Bangladesh warten auf die Ankunft des Papstes
November 30, 2017 - Dhaka, Bangladesh - Bangladeshi Christians wait in a queue to attend mass to be held by Pope Francis in Dhaka, Bangladesh, December 1, 2017. About 80,000 Catholics from around the country were estimated to have joined event
picture alliance/ZUMAPRESS/Suvra Kanti Das
Der Papst in Myanmar und Bangladesch
Der Papstbesuch in Myanmar und Bangladesh war brisant, weil es auch um die Rohingyas ging. Auslandspfarrer Markus Lesinski war in Bangladesh dabei
05.03.2018

Endlich! Endlich hat er’s gesagt, das R-Wort . . .  Beim Papstbesuch Ende 2017 in Myanmar und Bangladesch schienen alle nur darauf gewartet zu haben, wann Franziskus das Wort „Rohingya“ ausspricht. Der Hintergrund: Im buddhistisch geprägten Myanmar wird die muslimische Minderheit der Rohingya verfolgt und nicht als eigenständige Bevölkerungsgruppe – mit einem eigenen Namen – anerkannt. Nach gewaltsamen Übergriffen des Militärs im Sommer 2017 flohen Hunderttausende in das muslimische Nachbarland Bangladesch. Den ­Namen „Rohingya“ zu verwenden ist in Myanmar ebenso brisant wie die Verfolgung zu kritisieren.

Myanmar ist eine junge ­Demo­-
kratie, das Militär immer noch die bestimmende Macht im Land. Zwar zog mit dem Wahlsieg der Partei von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi 2015 ein Hauch von ­Freiheit ein. Gleichzeitig aber nimmt der Chauvinismus der buddhistischen ­Bevölkerungsmehrheit zu. Diesen spüren auch die Christen, die etwa sechs Prozent der Bevölkerung ausmachen. Vor dem Papstbesuch ­etwa befürchteten kirchliche Würden­träger Übergriffe auf Kirchen und Gemeinden, sollte das „R-Wort“ fallen. Sie hatten den Papst gebeten, dies zu vermeiden. Ähnlich äußerten sich Christen in ­Indien und Bangladesch. Ethnischen und religiösen Nationalismus kennen fast alle südasiatischen Staaten. In Myanmar hat sich Papst ­Fran­zis-kus daran gehalten. In Bangladesch traf er auf Rohingyas. Und da hat er es dann endlich ausgesprochen, im ­Garten des Erzbischofs, am Rande eines interreligiösen Treffens. „Die Gegenwart Gottes heute nennt sich auch Rohingya“, sagte Papst Franziskus und versprach, „dass wir nicht wegschauen werden“.

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