Auch das noch!
Muss man eigentlich alles zu käuflichen Produkten machen?
Tim Wegner
01.09.2017

Werbeprospekte muss ich verstecken. Der Große kann jetzt lesen, sein Wunschzettel für Weihnachten wird immer länger. Er bewahrt die Anzeigenhefte natürlich auf, wenn ihm was gefällt. Und dann das: Neulich fällt ein buntes Prospekt von „ G aleria Kaufhof “ aus der Zeitung. Mit Playmobil auf der Titelseite. Playmobil ist sowieso gefährlich, das will das Kind ­ haben. Mit Polizei, noch verlockender! Aber dann wurde es zum Politikum. Aus der Reihe „Bundespolizei – Großeinsatz“ hatte Galeria Kaufhof einen Wasserwerfer im Angebot.

Tim Wegner

Mareike Fallet

Mareike Fallet, Jahrgang 1976, ist Textchefin und Mitglied der Chefredaktion. Sie studierte Sozialwissenschaften in München und Göttingen. Redakteurs-Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München. Ihr Schwerpunkt sind gesellschaftspolitische Themen, sie betreut die Rubriken "Begegnungen", "Fragen an das Leben" und "Andererseits".

Oje. Wie, bitte sehr, stellen sich die Spielzeugentwickler und ­ Marketingmenschen das eigentlich so vor? . „Mama, guck mal, da sind Demonstranten, die blockieren die Straße!“ Da weiß man doch gar nicht, was man zuerst sagen soll. Nicht spritzen, sonst rutscht dein kleiner Bruder auf dem nassen Boden aus! Oder: Die sind doch friedlich, da muss die Polizei de ­ eskalieren, damit die den Weg freimachen. Also, liebe Playmobil- und Kaufhof-Manager: Die Nachrichten sind in diesen Zeiten schlimm genug, man muss schon immer das Radio ausmachen, wenn Kinder zuhören. Macht es nicht noch schlimmer, in d em ihr alles, aber auch alles zu Produkten macht.

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