Die Legende der heiligen Barbara - erzählt von Eduard Kopp
Portrait Eduard KoppLena Uphoff
17.11.2016

Am 4. Dezember werden sie von Obstbäumen geschnitten und zu Hause in eine Vase gestellt: die Barbarazweige. Noch sind die Blütenknospen verschlossen, doch an Weihnachten werden sie aufgesprungen sein. Ob Kirsch-, Apfel-, Kastanien- oder Forsythienzweige: Sie alle dienen als Hinweis, dass etwas Besonderes bevorsteht.


Aber wer ist diese Barbara, deren vor allem die katholische und orthodoxe Kirche, ein wenig auch die evangelische gedenkt? Sie ist eine legendäre Märtyrerin des 3. Jahrhunderts aus Nikomedia, dem heutigen türkischen Izmit, die von ihrem Vater enthauptet wurde. Der war immer mehr in Rage geraten, weil er nicht verhindern konnte, dass sich seine Tochter dem Christentum zuwandte. Möglicherweise stand er in römischen Diensten, und Roms Machthaber verfolgten zu dieser Zeit die Christen durchaus entschlossen.

Die näheren Umstände von Barbaras Kampf und Tod sind ausgesprochen nebulös. Offensichtlich wollte der Vater seine Tochter nicht nur vor dem christlichen Glauben, sondern auch vor dem Verlust ihrer Jungfräulichkeit bewahren. Ein junger Mann vom kaiserlichen Hof hatte es auf sie abgesehen. Die „Legenda aurea“, die goldene (Heiligen)legende aus dem 13. Jahrhundert – mithin 1000 Jahre jünger als die Ereignisse selbst –, beschreibt fantasievoll die drastischen Strafen des Vaters und den heldenhaften Widerstand der jungen Frau. Trotz Folter und Verstümmelung blieb Barbara bei ihrem Glauben. Doch es wäre keine Erbauungsgeschichte, wäre der Vater anschließend nicht vom Blitz getroffen worden und verbrannt.

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