Alternative Filmtipps von Michael Güthlein
17.11.2016

"Sissi", "Der kleine Lord", "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" – Weihnachtsfilme gehören für viele Familien genauso zum Fest wie Christstollen und Nordmanntanne. Aber manchmal lohnt es sich, mit Traditionen zu brechen! Hinter dem Türchen empfehlen wir heute fünf Filme, die sich hervorragend für die Advents- und Weihnachtszeit eignen, weil sie warmherzig sind, weil man über sie staunen, lachen und sich wohlfühlen kann. Perfekt, um mit einer dampfenden Tasse heißer Schokolade in der Couch zu versinken.

 


 

"Hugo Cabret"

Inhalt: Hugos Vater ist Erfinder. Als er überraschend stirbt, kommt Hugo zu seinem trinkenden Onkel, der im Pariser Bahnhof Montparnasse die Uhren instand hält. Der Vater hat seinem Sohn einen unvollständigen mechanischen Roboter hinterlassen. Hugo ist überzeugt, dass dieser eine versteckte Botschaft für ihn bereithält. Gemeinsam mit der Nichte des mysteriösen Spielwarenladenbesitzers macht er sich auf die Suche nach dem fehlenden Teil. Doch ein invalider Bahnhofswächter und sein Hund haben es auf Waisen wie Hugo abgesehen.

Warum: Hugo Cabret ist eine Liebeserklärung an die Magie des (frühen) Kinos. Außerdem: Zwei aufgeweckte Kinder, die im verschneiten Paris durch die zauberhafte Welt des Bahnhofs Montparnasse irren und einem spannenden Geheimnis auf der Spur sind – wenn das mal nicht nach Weihnachtsabenteuer klingt!

Regisseur: Martin Scorsese, Genre: Fantasy/Abenteuer, Jahr: 2011

"Lang lebe Ned Devine"

Inhalt: 6.894.620 Pfund gewinnt der alte Ned Devine im Lotto – und stirbt einen Augenblick später vor Schreck. Doch weil Ned keine Nachkommen hat, beschließt das kleine irische Küstendorf, in dem er sein ganzes Leben verbracht hat, die Lottogesellschaft anzuschwindeln. Ein anderer Dorfbewohner soll sich als Ned ausgeben, damit sie den Gewinn gerecht aufteilen können. Ein waghalsiger Plan nimmt seinen Lauf.

Warum: Schelmischer Humor trifft auf betörende irische Landschaften und herrlich spröde Charaktere – was will man mehr an einem verschneiten Winterabend?

Regisseur: Kirk Jones, Genre: Komödie, Jahr: 1998

"Alles eine Frage der Zeit"

Inhalt: Eigentlich ist Tim ein ganz normaler Typ, der auf die Frau seines Lebens trifft. Ach: und er kann durch die Zeit reisen – wie alle männlichen Vorfahren seiner Familie. Das hilft ihm immer wieder aus der Klemme. Doch bald muss Tim erkennen, dass nicht jedes Problem durch endlose Versuche zu lösen ist.

Warum: Witzig, charmant und einfach schön: "Alles eine Frage der Zeit" ist eine holprige romantische Feelgood-Komödie, die mit einer skurrilen Prämisse aufwartet, ohne zu sehr im Kitsch zu versinken. Aber keine Angst: Konflikte und Aufregung gibt es im restlichen Kinojahr noch genug!

Regisseur: Richard Curtis, Genre: Romanze/Fantasy, Jahr: 2013

"Rat mal, wer zum Essen kommt"

Inhalt: Joanna kommt aus einem wohlhabenden Elternhaus in den Vereinigten Staaten. Eines Abends bringt sie ihren Verlobten, den kultivierten Dr. John Prentice, zum Abendessen mit. Zum Leidwesen ihrer relativ liberalen Eltern ist er schwarz. Ein Kammerspiel über Rassismus in der Mitte der Gesellschaft entspinnt sich.

Warum: An Weihnachten trifft die ganze Familie aufeinander. Da kommen in Zeiten der Flüchtlingskrise auch kontroverse Themen auf den Tisch: Rassismus ist nicht nur ein Problem sozial schwacher Randgruppen. Das charmante Dialogkino bietet eine gute Gelegenheit, seine eigenen Vorurteile zu überdenken.

Regisseur: Stanley Kramer, Genre: Komödie/Drama, Jahr: 1967

"Die Melodie des Meeres"

Inhalt: Der kleine Ben und seine Schwester Saoirse leben mit ihrem Vater Conor in einem Leuchtturm. Ihre Mutter ist nach Saoirses Geburt verschwunden. Als Bens stumme Schwester eine Muschel findet und ihr eine zauberhafte Melodie entlockt, tauchen die Kinder in ein Märchen ein: Denn Saoirse umgibt ein Geheimnis, dessen Auflösung tief im Meer verborgen schlummert.

Warum: Weil in der Liste bislang ein richtiges Märchen fehlt. Und in einer Zeit, in der Kinderfilme vor allem durch rasanten Bombast, sprühende Farben und wahnwitziges Detailreichtum bestechen, tut ein Film, der die Atmosphäre von selbst gebackenem Apfelkuchen verströmt, den Augen und der Seele gut.

Regisseur: Tomm Moore, Genre: Animationsfilm/Abenteuer, Jahr: 2014

"Pride"

Inhalt: 1984, England. Die Minenarbeiter streiken. Margaret Thatcher bleibt unnachgiebig – ganz die eiserne Lady. Als die Arbeiter von der Polizei eins auf die Mütze kriegen, denkt sich eine Gruppe homosexueller Aktivisten: Das kennen wir! Also solidarisieren sie sich mit den Bergleuten, sammeln Geld für den Protest und fahren kurzerhand in ein walisisches Dorf. Doch nicht jeder Bergarbeiter findet die Unterstützung der lauten Paradiesvögel gut. Witzig: Die Geschichte hat sich echt so zugetragen.

Warum: Der Film zeigt, dass Toleranz auch dadurch entsteht, dass man einander die Hand reicht und mit anpackt! Wer zudem nicht von dem Lachkrampf angesteckt wird, der die Waliser Hausfrauen packt, als sie in der Londoner Wohnung eines Schwulen einen Dildo finden, sollte seinen Sinn für Humor einmal gründlich untersuchen lassen.

Regisseur: Matthew Warchus, Genre: Komödie, Jahr: 2014

....und wer die alle schon gesehen hat: "Antonias Welt", "Snow Cake", "Stardust", "Lemony Snicket", "Beginners", "Mary & Max", "Lars und die Frauen"

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