"Sup di dun un fret di dick"
Die CDU im Norden sollte sich auf eine plattdeutsche Weisheit besinnen
Tim Wegner
15.03.2016

Was machte es mich als Jugendlichen wütend, wenn Verwandte mich mit einem Spruch auf Familienfeiern vor allzu hitzigen Diskussionen bewahrten: „Sup di dun un fret di dick un hol din Mul von Politik!“ Das ist plattdeutsch und heißt so viel wie: Trink viel, iss reichlich – statt über Politik zu zanken.

Ach, hätte die CDU in Schleswig-Holstein doch lieber einen über den Durst getrunken und gut gegessen – statt übers Essen zu reden. In einem Antrag fordert die CDU-Fraktion die Landesregierung in Kiel auf, dass Schweinefleisch „auch weiterhin“ in öffentlichen Kantinen und in Kitas sowie Schulen „erhalten bleibt“.

Fairerweise muss man sagen: Der Antrag hat nichts zu tun mit einer „Schweinefleischpflicht“, über die sich die Netzgemeinde heftig echauffierte, ohne dass – außer Empörung – etwas dabei herausgekommen wäre. Aber die Nord-Union suggeriert, religiöse Rücksichtnahme beschädige „unsere“ Identität. Damit fischt sie in ganz trübem Wasser. Das passt nicht zum Thema Essen. Das ist unappetitlich!

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