Die Sprache entgiften
Politische Hassreden lassen sich mit dem Christentum nicht vereinbaren
Portrait Eduard KoppLena Uphoff
24.11.2015

Eine klare Grenze zieht Heinrich Bedford-Strohm, der ­alte und neue Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, gegenüber Reden und Kampagnen von Pegida und AfD. Die menschliche Kälte ihrer Propagandisten ist es, die ihn zutiefst erschreckt. Da er weiß, dass es auch bei manchen Kirchenmitgliedern Verständnis für deren Kampagnen gegen Flüchtlinge gibt, schärfte er in seinem Bericht vor der EKD-Synode ein: „Wer in dieser schwierigen Situation Gift in die deutsche Gesellschaft streut, stellt sich damit gegen alles, was das Christentum in seinem Kern ausmacht!“ 
Eine notwendige Ansage: Euer Hass hat keinen Platz in der Kirche! Über Ängste reden – das ist natürlich erlaubt. Aber „auch unser Reden über diese Ängste muss von Empathie – also Einfühlung – geprägt sein.“ „Unser“ hat er gesagt, nicht: „euer“. In dieser sprachlichen Feinheit liegt eine große Herausforderung für die EKD: noch offensiver als bisher das direkte Gespräch mit den Verführten in den eigenen Reihen zu suchen. 

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