Zuhören und Schmerz aushalten
Freya von Stülpnagel hilft Münchener Familien, die ein Kind verloren haben
05.08.2014

Die Situation?

Ein Kind ist gestorben. Eltern, Geschwister, Großeltern stehen unter Schock. Viele haben das Gefühl, nicht weiterleben zu können.

Wer hilft?

Freya von Stülpnagel und zwölf Kollegen, die ehrenamtlich für die "Primi-Passi-Gruppe" des Vereins Verwaiste Eltern München tätig sind – eine Akutbetreuung für Familien. Sie kommen, wenn nötig, sofort nach Hause oder ins Krankenhaus.  

Was ist wichtig in der ersten Stunden oder Tagen nach dem Tod?

Zuhören. Schmerz mit aushalten. Dabei helfen, eine individuelle Trauerfeier zu organisieren: Man muss keinen Leichenschmaus abhalten, wenn man nicht will. Man kann sein Kind zu Hause aufbahren. Oder den Sarg bunt anmalen. Je besser der Abschied zu einer Familie passt, desto besser findet sie ins Leben zurück.

Aber das sind fremde Menschen!

Distanz schafft klares Denken. Die Helfer haben eine Trauerbegleiter- ausbildung. Und: Sie haben selbst ein Kind verloren, auch Freya von Stülpnagel. Ihr Sohn war 18 Jahre alt, als er sich das Leben nahm. Der Pfarrer der Stülpnagels hat sich in den ersten Wochen sehr gut um sie gekümmert. Das wollte sie weitergeben – und initiierte die Akutbetreuung, die es nun seit zehn Jahren gibt. 

Wie lange werden die Familien unterstützt?

Etwa vier bis sechs Wochen lang. 

Gibt es Grenzen?

Egal, ob ein Ungeborenes gestorben ist oder ein junger Er­wachsener, ob durch Unfall, Krankheit oder Suizid - es wird jemand Zeit haben.

Kann ich jederzeit anrufen?

Das Notfalltelefon ist von acht bis 20 Uhr besetzt.

Gibt es Primi Passi nur in München?

Und im bayerischen Oberland.

Freya von Stülpnagel und ihre Kollegen arbeiten daran, Primi Passi in ganz Bayern zu etablieren.

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Praktische Hilfe und Verständnis, menschliches Wissen, einst das Wissen weiser Frauen, heute, "auf den Hund gekommen ", würdeloser Psychiatriejargon... das soll würdevolle Trauerarbeit sein ? !

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