Wie die Kirchen auf die jüngste Austrittswelle reagieren sollten
Tim Wegner
01.09.2014

chrismon-Redakteur Nils Husmann
  Zehntausende haben sich über die jüngste Nachricht ihrer ­Kirche geärgert – sie bekamen Post von ihrer Bank. Die ­Banken kündigten an, dass sie bei den Behörden die Religions­zugehörigkeit ihrer Kunden abfragen. Hintergrund: Ab 1. Januar – so war es schon 2009 vereinbart worden – sind die Banken verpflichtet, nicht nur die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge in Höhe von 25 Prozent an den Fiskus abzuführen – sondern auch die Kirchensteuer auf Kapitalerträge. Neu ist nur das Verfahren – Kapitalerträge unterlagen auch bisher der Kirchensteuer. Die Austrittszahlen sind dennoch gestiegen, in einigen Landeskirchen um über 50 Prozent. Vermutlich haben sich gerade die Menschen von der Kirche abgewendet, die eher vermögend und leistungsstark sind. Aber ohne die Starken kann die Kirche auf Dauer auch nicht für die Schwächeren da sein.

Wenn ein verändertes Einzugsverfahren zum Entschluss geführt hat, die Kirche zu verlassen, muss schon vorher einiges schiefgelaufen sein. Die Lehre aus der Austrittswelle kann also sein: Um ihre Mitglieder zu halten, braucht die Kirche neben persönlichen Kontakten in den Gemeinden auch eine selbstbewusste, ehrliche Kommunikationsstrategie: „Liebe Leute, wir brauchen Euer Geld, denn wir tun Gutes für Euch und die ganze Gesellschaft!“ – davon zu erzählen, wäre doch auch mal ein schöner Anlass, einen Brief zu schreiben!
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Kann man die Gründe überhaupt nicht feststellen? Alles auf den Einzug zurückzuführen scheint mir gewagt.

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Zitat aus dem Artikel: "..wir brauchen Euer Geld, denn wir tun Gutes für Euch und die ganze Gesellschaft!" Das ist doch endlich mal eine befreiende und klare Auskunft! Die Kirche knöpft ihren Schäfchen nicht etwa deswegen Geld ab, weil sie ihre Pfarrer und sonstigen Glaubensvollzugspersonen bezahlen muss, sondern um Gutes zu tun. Da versuchen missgünstige Atheisten immer wieder böses Blut zu machen mit der Behauptung, die kirchlichen Kindergärten und sonstigen Einrichtungen gesellschaftlicher Wohltatsvollstreckung würden im Wesentlichen vom Staat bezahlt und nur in geringem Umfang von den Kirchen. Auf solche kleingeistige Kritik braucht man nicht im Detail einzugehen. Es geht um Höheres, das Gute schlechthin nämlich. Also, liebe Kirchenmitglieder, es hat schon alles seine Ordnung und Berechtigung. Die Kirche tut Gutes. Sie bezahlt die Prediger. Bei denen könnt ihr dann, selbstverständlich biblisch sauber untermauert, lernen: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

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