Foto: Privat
Für immer vielleicht: Eine neue Geschichte aus der Welt der Paten
24.09.2012

Das Foto ist von 1935, da war ich zwei Jahre alt. Meine Mutter (links) war eine Frau, die sich sehr von ihren Gefühlen leiten ließ. Elisabeth (im weißen Kleid), ihre jüngere Schwester, genau das Gegenteil: diszipliniert, rational denkend und stets auf gutes Benehmen achtend. Sie wurde meine Patentante, da war sie 19 und angehende Buchhändlerin. So ernst wie das Leben nahm sie auch ihr Patenamt. Wir redeten über König Salomos Sprüche und neue Autoren, über Ehrlichkeit und Glauben. Ich mochte diese langen Gespräche. Tante Elisabeth starb 2004, die letzten Jahre wohnte sie in einem Seniorenstift. Als ich dort einmal anrief und fragte: „Wie geht es dir?“, rügte sie mich: Mit dieser Frage bitte kein Gespräch anfangen, schon gar nicht mit einem alten Menschen! Da müsse man sich ja zu seiner Gesundheit äußern. Lieber ganz offen beginnen: „Hoffentlich störe ich nicht?“ Ich mache das jetzt immer so. Und denke jedes Mal an sie.

Erzählt von: Christa, 79.

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