Jürgen Klopp beschimpft Reporter
Die Klickzahlen auf youtube werden das Fassungsvermögen des Dortmunder Stadions (80720 Plätze) bald übertroffen haben: Wir sehen, wie Jürgen Klopp, Trainer von Borussia Dortmund und souveräner Tabellenführer in der Bundesliga, nach dem Spiel 1:1 am Samstag in Kaiserslautern aus der Kabine kommt.
Tim Wegner
15.02.2011

Was dann passiert, lässt sich hier wunderbar anschauen und - vor allem! - nachhören...

Hoppla! Darf ein Trainer einen Reporter, in diesem Fall Stephan Mai vom Südwestrundfunk (SWR), so beschimpfen?

Jürgen Klopp bekommt schließlich viel Geld dafür, dass er den Druck aushält, der dazugehört, wenn man Trainer in der Bundesliga sein will.

Ja, er darf! In einem Spiel, dessen  Seele von unmenschlichen Ablösesummen bedroht ist, zeigt Klopp eine menschliche Regelung. Ärger. Und er lebt dieses Gefühl aus. Das mag im ersten Moment hart sein für Stephan Mai, aber er wird es mit Humor nehmen. Die Beiden verbindet eine besondere Geschichte: 50 Mal hat Mai über Spiele von Jürgen Klopps Vereinen  (bevor er nach Dortmund kam, arbeitete er in Mainz) berichtet. Und 50 Mal holte Klopp: nichts. Oder höchstens Unentschieden wie das 1:1 in Kaiserslautern am Samstag, das sich wie eine Niederlage angefühlt haben muss, weil der Ausgleich erst kurz vor Schluss fiel. Und weil vor dem 1:1 ein wichtiger Dortmunder Spieler, Neven Subotic, vom Platz gefolgen war. Gelb-rote Karte, und das zu Unrecht.

Wirklich ärgerlich mag diese kleine Episode am ehesten für Jürgen Klopp selbst sein. Nur Kabine und Mannschaftsbus scheinen noch Freiräume zu sein, in denen keine Kamera dabei ist; in denen keine Tonspur auch noch den leisesten Fluch aufzeichnet. Früher hat sich so etwas versendet, heute kann man sich via Internet immer aufs Neue daran laben.

Aber kleiner Trost für Jürgen Klopp: Der SWR berichtet außer aus Kaiserslautern noch aus Stuttgart, Mainz und Freiburg. Dortmund wird in dieser Saison auswärts gegen keinen dieser Gegner mehr antreten müssen. Die kommen alle nach Dortmund (oder waren schon da). Auf dem Weg zur Meisterschaft muss Klopp sich wohl nicht mehr so sehr ärgern müssen. Schade eigentlich!


 

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