„Brot für die Welt“ – ein guter Name?
"Der arme Lazarus" - lautete ein Alternativorschlag. Doch "Brot" hat sich durchgesetzt. Zum Glück. Ein Interview mit Jürgen Hammelehle von "Brot für die Welt"
05.10.2014

chrismon: Wird der Name Ihrer Hilfsorganisation überall im Ausland wortgleich übersetzt?

Jürgen Hammelehle: Das kommt vor, also „Bread for the World“ oder „Pan para el Mundo“. Aber viele unserer Partnerorganisationen sprechen über uns und mit uns als Brot für die Welt – das hört sich manchmal lustig an, aber es funktioniert.

Sind Sie heute froh über diesen Markennamen?

Sehr sogar. Brot für die Welt ist in Deutschland eine der bekanntesten Hilfsorganisationen. Das hat mit dem eingängigen Namen zu tun. 1959 gab es bei der Gründung des Hilfswerks Vorschläge wie „Der arme Lazarus“. Damit könnte heute niemand mehr was anfangen. Aber Brot ist immer und überall gültig.

Gilt Brot denn heute noch als Grundnahrungsmittel?

Auf jeden Fall. Zum einen sind wir in Deutschland. In keinem anderen Land der Welt gibt es so viele Brotsorten wie hier. Auch weltweit ist Brot in den unterschiedlichsten Varianten immer noch unglaublich wichtig. In Äthiopien besteht die traditionelle Mahlzeit aus einem großen Fladenbrot, das man auf einem Teller mit Gemüse serviert, und jeder reißt sich Stücke davon ab.

Was bedeutet Brot für Christen?

Martin Luther schrieb im Kleinen Katechismus über die Zeile „Unser tägliches Brot“ im Vaterunser: Damit sei alles gemeint, was zur Leibes Nahrung und Notdurft gehört. – Und beim Ernte­dankfest liegt auf fast allen Altären auch immer ein Brot.

Gerade starten Sie eine neue Aktion: 5000 Brote.

Die richtet sich an Konfirman­den und wird vom Bäckerhandwerk unterstützt, also von sehr vielen Bäckereien. Die Jugendlichen können dort eigene Brote backen und während ihrer Konfirmations­gottesdienste verkaufen. Das Geld geht an Jugendprojekte in Ghana, Kolumbien und Bangladesch.

5000 Brote! Machen da viele Helfer mit?

Ja, es ist eine sehr erfolgreiche Aktion, die schon in vielen Bundesländern bekannt ist. Ich war übrigens auch mal nachts in einer Backstube. Ein tolles Erlebnis, mitten in der Nacht: Alle anderen schliefen und wir haben Teig geknetet. Der Duft am Morgen. Toll!

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