Per-Anders Pettersson
Und jetzt bitte alle zusammenrücken!
Es ist ein Kampf gegen die eigenen Vorurteile. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Weiße und schwarze Studierende im südafrikanischen Bloemfontein raufen sich zusammen, seit Jonathan ­Jansen dort das Sagen hat
23.09.2013

Manchmal liegen das Heute und das Gestern sehr nah beieinander. Wenn Jonathan Jansen aus seinem Büro in Bloemfontein mitten in der südafrikanischen Provinz Free State schaut, blickt er auf die Denkmäler zweier Männer, die seinem Land einst die Apartheid aufzwangen: Der eine, Martinus Theunis Steyn, hat in Bloemfontein 1914 die National Party mitgegründet, die 1948 die Rassentrennung einführte. Der andere, C. R. Swart, hat das System als Justizminister durch Gesetze gestärkt. Es ist ein Blick in eine ferne, düstere Zeit, in ein Südafrika, so scheint es, das seit fast 20 Jahren Geschichte ist.

Schaut Jonathan Jansen auf die Bürowand gleich neben dem Fenster, dann blickt er ins Heute: Junge Menschen lachen ihn an, schwarz und weiß, Arm in Arm. Es ist das Südafrika, das sich Nelson Mandela erträumte: ein Land, in dem Menschen aller Hautfarben friedlich zusammenleben. „Das sind meine Studenten“, sagt Jansen und breitet vor der Wand die Arme aus, als wolle er sie umarmen. „Was sie jeden Tag schaffen, ist unglaublich.“

Seit 2009 ist Jansen Rektor der Universität in Bloemfontein. Er ist ein stämmiger Coloured, wie Mischlinge in Südafrika genannt werden, flink im Denken, ständig in Bewegung, ein Mann wie ein Energieriegel. Als er sein Amt antrat, waren die Fotos, die heute sein Büro schmücken, eine absurde Utopie. Die University of the Free State, kurz UFS, galt als Symbol für das Scheitern der ­Regenbogennation. Anfang 2008 war ein Video auf Youtube aufgetaucht: Vier weiße UFS-Studenten hatten schwarze Putzkräfte ihres Wohnheims mit derben „Initiationsritualen“ verhöhnt. Um sich des Wohnheims würdig zu erweisen, mussten sie zu weißen Volksliedern tanzen und um die Wette rennen, am Ende nötigten die Studenten sie, einen Eintopf hinunterzuwürgen, in den einer der Jungs, so schien es zumindest, zuvor uriniert hatte.

24 Stunden später herrschte an der UFS Krieg. Weiße und schwarze Studenten gingen mit Fäusten aufeinander los, Steine flogen, die Polizei rückte an. Von Bloemfontein aus schwappten die Unruhen übers ganze Land. Ausländische Medien berichteten aufgeregt vom wieder entbrannten Rassenkampf am Kap.

Schulverweis und neuer Rektor


Die Univerwaltung, die sich um die Diskriminierung ihrer schwarzen Mitarbeiter und Studenten bisher wenig gekümmert hatte, handelte zum ersten Mal rigoros. Man verwies zwei der Videomacher der Universität – die anderen zwei hatten ihr Studium inzwischen beendet – und setzte den weißen Rektor ab. Jonathan Jansen wurde als Nachfolger berufen, als erster Schwarzer der Unigeschichte.

Mit ihm kam ein Neuanfang, Jonathan Jansen, Rektor der UFS seit 2009
Tatsächlich scheint der heute 57-Jährige wie kaum ein anderer geeignet, Weiß und Schwarz an einen Tisch zu bringen. Wenn er einen mit festem Händedruck und offenem Lächeln in seinem Büro empfängt, fühlt man sich sofort willkommen, geborgen fast. Einerseits. Andererseits kann Jansens Stimme auch sehr streng und bestimmt klingen. Etwa wenn er von dem schwarzen Studenten erzählt, der sich bei einer Podiumsdiskussion darüber empörte, wie man von ihm verlangen könne, den Weißen zu vergeben: „Diese Leute“, rief der Junge, „haben schließlich Schwarze getötet!“

„Wäre ich mit ihm allein gewesen“, sagt Jansen, „dann hätte ich ihm sehr deutlich gesagt, dass er sein Leben ruinieren wird, wenn er weiter mit solchen Einstellungen herumläuft. ‚Je wütender du bist’, hätte ich gesagt, ‚desto mehr zerstörst du dich selbst.’ Und ich weiß, was das heißt...“

Jansen ist selbst ein Kind der Apartheid. In den von Gangs beherrschten Mischlingstownships von Kapstadt wächst er auf, täglich ist er Zeuge der Demütigungen durch die Weißen, einmal wird er selbst von Polizisten verprügelt. Er wird Lehrer, promoviert mit einem Stipendium im amerikanischen Stanford, kehrt nach Südafrika zurück. Nach dem Ende der Apartheid wird er der erste schwarze Dekan an der University of Pretoria – wie die UFS eine traditionelle Buren-Uni. Dort stellt er nicht nur das von Rassenklischees geprägte Curriculum auf den Kopf, sondern studiert mit nahezu wissenschaftlicher Akribie auch die Gefühlslage der selbst ernannten Herrenmenschen.

Die Schar der Studenten wird bunter, Absolventen der UFS am Examenstag

Jansen, zunächst selbst voller Wut und Vorurteile, merkt dabei rasch: Die Arroganz und die Aggressivität seiner weißen Kollegen und Studenten haben viel mit Unsicherheiten und Ängsten zu tun. Die Buren fürchten, dass ihre Kultur und ihre Sprache Afrikaans im modernen Südafrika verloren gehen könnten. Jansens Schluss: Vergeltung macht alles nur schlimmer. Der einzige Weg, Südafrika zu einen, ist Versöhnung.

Im Juni 2009 kommt er nach Bloemfontein. Er ist erschüttert, wie sehr die hiesige Uni der University of Pretoria ähnelt: Wie zu Apartheidzeiten gibt es hier alles doppelt für Schwarze und für Weiße – Wohnheime, Studentenchöre, Sportteams. Ja, sogar die Seminare werden zweifach angeboten, weil die burischen Studenten auf Afrikaans als Unterrichtssprache bestehen, viele Schwarze außer ihren Stammessprachen aber nur Englisch ­sprechen. Doch die Dozenten sind fast ausnahmslos Buren, Angehörige also jener weißen Minderheit, die in Südafrika einst die Apartheid durchsetzte. Und burisch geprägt, also patriarchalisch, erzkonservativ und streng religiös, ist auch die Kultur, an die sich die schwarzen Studenten anpassen müssen – obwohl sie inzwischen mit zwei Dritteln die Mehrheit stellen. Jansen kommt sich vor wie in einer Zeitkapsel.

Erst 2007 hat man überstürzt begonnen, den weißen Wohnheimen auch schwarze Studenten zuzuteilen, um der Masse der schwarzen Erstsemester irgendwie Herr zu werden. Tagelang protestierten die Weißen danach vor dem Büro des Unirektors, nachts warfen sie Steine gegen die Fenster der schwarzen Kommilitonen. Dann drehten die vier Jungs das Video. „Das hier“, sagt einer von ihnen im Film auf Afrikaans, „ist unsere Meinung zum Thema Integration.“

Man muss in das Umland von Bloemfontein reisen, um zu verstehen, warum sich gerade hier, im Herzen Südafrikas, das Gestern so lange halten konnte. Nachdem man die Stadt hinter sich gelassen hat, geht es auf schnurgeraden Straßen endlos durchs flache Land. Vor allem Buren leben in der prärieartigen Weite. Auf abgelegenen Farmen, wo die schwarzen Arbeiter jeden Weißen mit „baas“, dem Apartheidterminus für „Chef“, anreden. Oder in verarmten Käffern, in deren Kneipen gern mal die Flagge der rechtsradikalen „Afrikaner Weerstandsbeweging“ hängt: eine Nachahmung der Fahne Nazideutschlands, mit einem drei- statt viergliedrigen Hakenkreuz.

Alle Schwarzen seien dreckig, laut und vulgär, alle Weißen rücksichtslose Rassisten

Es ist eine Welt, die sich mit dem aktuellen Südafrika, in dem Schwarze die Politik bestimmen und schwarze und weiße Kinder gemeinsame Schulen besuchen, nur schwer abfindet. Stattdessen trauert man der Jobsicherheit nach, die während der Apartheid für die Weißen herrschte. Und versucht mit aller Macht, die eigene Kultur gegen Einflüsse von außen zu verteidigen. Viele UFS-Studenten stammen von hier. Als Jansen ihnen im Juni 2009 bei einem ersten Gang über den Campus begegnet, schlägt ihm eine Welle der Ablehnung entgegen. „Sie guckten weg, sobald ich mich näherte“, erinnert er sich in seinem Büro. „Es kam mir vor, als hätte jeder die Fäuste in den Hosentaschen geballt.“

Doch Jansen gibt nicht auf. Ein halbes Jahr zieht er durch die Wohnheime, Kirchen und Townships von Bloemfontein, hört zu, was ihm die Leute erzählen. Heute schüttelt Jansen lächelnd den Kopf, wenn er davon berichtet: „Gerade in den Wohnheimen habe ich die unglaublichsten Behauptungen gehört: Alle Schwarzen seien dreckig, laut und vulgär, alle Weißen rücksichtslose Rassisten. Man hätte meinen können, diese Jungen und Mädchen hätten die Apartheid noch selbst erlebt. Dabei sind sie alle viel zu jung dafür!“

Im Oktober 2009 schreitet er zur Tat. Er verordnet den Wohnheimen eine strikte 50/50-Quote: Je zur Hälfte sollen dort jedes Jahr schwarze und weiße Erstsemester einziehen. Er wirbt renommierte Dozenten aller Hautfarben an und erneuert den zum Teil noch aus Apartheidzeiten stammenden Lehrplan. In den ersten Monaten setzt er sich jeden Tag demonstrativ auf einen Stuhl neben das Denkmal des Apartheid-Vorkämpfers Martinus Theunis Steyn und fordert die Studenten auf, mit ihm über das Miteinander von Schwarz und Weiß zu diskutieren.


William Clayton, Sprecher der Studierenden, posiert für das Foto

Und er wagt einen Schritt, den keiner erwartet hat: Bei seiner Antrittsrede vergibt er den Videomachern und lädt sie ein, ihr Studium an der UFS fortzusetzen. „Wir müssen aufhören, uns aus der Verantwortung zu stehlen“, sagt er. „Diese jungen Männer sind keine pathologischen Einzelfälle. Und wenn sie verschwinden, verschwindet nicht automatisch unser Problem. Diese Studenten sind Teil dieser Universität. Um unser Problem zu lösen, müssen wir diese Universität ändern.“

„Natürlich gab es Proteste“, sagt Jansen heute. „Ich wusste aber, dass die Geste der Vergebung für die Buren eine tief religiöse Bedeutung haben würde. Es würde sie spüren lassen, dass es mir nicht darum geht, mich an ihnen zu rächen. Sondern dass ich sie auf der weiteren Reise mit im Boot haben möchte. Das war wichtig. Denn ohne Vertrauen ist ein Wandel dieser Dimension nicht möglich.“

Im In- und Ausland ist man seither von der UFS begeistert: Der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu lobte Jansen gleich nach der Antrittsrede für seine Großherzigkeit. Für ihre Integrationspolitik bekam die UFS 2011 den Preis des amerikanischen „World Universities Forum“. Und die US-Talk­masterin Oprah Winfrey nannte den Wandel in Bloemfontein gar „ein Wunder“.

Burenland wird „Wunder“-Land? Über die gepflegten Wege zwischen den historischen Unigebäuden flanieren Weiße und Schwarze noch immer in getrennten Grüppchen. Abends verirrt sich kaum ein Schwarzer in die Indie-Disco der Weißen, im Hip-Hop-Club bleiben die Zulu oder Sotho am liebsten unter sich. Auch in den Wohnheimen schreitet der Wandel eher langsam voran: In den beiden beliebtesten „Residences“, dem „Armentum“ für Jungs und dem „Roosmaryn“ für Mädchen, gibt es nach wie vor eigene Korridore für weiße und schwarze Studenten, Wohnheimsitzungen und Hausslogans ausschließlich auf Afrikaans und Fotogalerien in den Eingangshallen, auf denen die wenigen schwarzen Bewohner wie Fremdkörper wirken.

Man kann doch nicht einen konservativ erzogenen Buren und einen Schwarzen aus einem Township in ein Zimmer stecken

Für Thabiso Litsoara, Student an der UFS und ANC-Aktivist, gehen die Regeln von Rektor Jansen nicht immer weit genug. Er wünscht sich manchmal weniger Nachgiebigkeit gegenüber den Weißen

„Jansen hat sicher gute Ideen“, sagt der ehemalige stellver­tretende Studentenratspräsident Thabiso Litsoara. „Doch er ist gegenüber den Weißen viel zu nachgiebig. Wenn die zum Beispiel einem mehrheitlich schwarzen Wohnheim zugeteilt werden oder mit einem Schwarzen ihr Zimmer teilen müssen, packen sie meist nach ein paar Wochen ihre Sachen und mieten sich auf Kosten der Eltern ein privates Zimmer in der Stadt, weil sie mit unserer ‚Kultur‘ angeblich nicht klarkommen. Jansen sollte das ver­bieten. Die Schwarzen können sich solche Extrawürste ja auch nicht ­leisten. Die bleiben dann in den mehrheitlich weißen Heimen und trauen sich abends nicht aus dem Zimmer, weil die Weißen sie sonst blöd anmachen.“

Mit Jansens Appell zur Versöhnung kann der 27-jährige Jurastudent deshalb wenig anfangen. „Das würde ja bedeuten, dass wieder nur wir Schwarzen Kompromisse machen müssen. Wieso gibt es zum Beispiel neben den Seminaren auf Englisch immer noch welche auf Afrikaans? Zwingt die Buren, endlich Englisch zu lernen! Wir Schwarzen müssen das ja auch, die meisten von uns haben auch eine andere Muttersprache.“

Litsoara ist nicht der einzige schwarze Student, der so denkt. Von den Weißen, ihren Traditionen und Sichtweisen fühlen sich auf dem Campus noch immer viele bevormundet. Natürlich sehen die weißen Studenten das völlig anders. „Man kann doch einen konservativ erzogenen jungen Buren und einen jungen Schwarzen aus einem Township nicht in ein Zimmer stecken, ihnen viel Glück wünschen und dann die Tür schließen“, sagt William Clayton, ein weißer Farmerssohn und aktueller Studentenratspräsident. „Klar müssen wir lernen, miteinander auszukommen. Aber bitte gebt uns dafür genügend Zeit!“

Es scheint ungleich länger zu dauern, Menschen zu verändern als Strukturen. Pinky Mokemane glaubt trotzdem, dass es klappen kann. Die 21-jährige Schwarze aus Bloemfontein war vor drei Jahren mit großen Vorbehalten an die UFS gekommen. Ein halbes Jahr vor Semesterbeginn hatten sie zwei betrunkene burische UFS-Studenten auf der Straße brutal angegriffen und als „Kaffir“ beschimpft, der verächtliche Ausdruck für Schwarze aus Apartheidzeiten. Noch heute schießen ihr die Tränen in die Augen, wenn sie davon erzählt. „Ich hatte furchtbare Angst, hier wieder so etwas zu erleben“, sagt sie. „Für mich war diese Uni ein Ort, an dem Schwarze ihres Lebens nicht sicher sind.“

Weiße Studierende besuchen Pinky Mokemane (mit blauer Jacke) in ihrer Township

Sie traute sich trotzdem. Und merkte bald, dass die Probleme zwischen Weißen und Schwarzen inzwischen zum Glück etwas banaler sind – aber deshalb nicht unbedingt leichter zu lösen. „Wir haben einfach komplett verschiedene Backgrounds. Deshalb ist es schon wahnsinnig schwer, sich einfach mal mit einer weißen Kommilitonin zu unterhalten.  Mit meinen schwarzen Kommilitoninnen gibt es so viele gemeinsame Themen, allein über die Frage, wie wir unser Studium finanzieren, könnten wir ewig diskutieren. Doch die weißen Mädchen kommen fast alle aus reichen Familien. Die machen sich höchstens Sorgen, ob sie die richtige Nagellackfarbe kaufen.“

Mit einer Weißen ist Pinky trotzdem inzwischen befreundet: Elbe heißt das Mädchen, eine Burin, die Pinky vorher überhaupt nicht leiden konnte. Doch dann bekamen die beiden auf einer Studienreise per Zufall dasselbe Zimmer zugeteilt. Zwei Abende lang schwiegen sie sich an, dann begannen sie ein Gespräch über ihre Familien. „Plötzlich stellte sich heraus, dass Elbes Mutter ­Depressionen hat – genau wie meine! Und dass sie auch nicht weiß, wie sie die Gebühren fürs nächste Semester auftreiben soll. Gegen Mitternacht lagen wir uns in den Armen und haben abwechselnd geheult und gelacht. Weil wir so überrascht und erleichtert waren, dass wir uns doch so ähnlich sind.“

Kokosnuss nennen Pinkys schwarze Kommilitoninnen sie jetzt manchmal verächtlich, wenn sie die beiden beim Kaffee­trinken sehen: Außen schwarz, innen weiß. Pinky nervt das. Doch sie trifft sich weiterhin mit Elbe. „Durch Elbe habe ich zum ers­ten Mal gemerkt, wie leicht alles werden könnte, wenn wir nicht mehr die ganze Zeit nach Unterschieden suchen, sondern nach Gemeinsamkeiten.“ Vielleicht ist Jonathan Jansens Kampf gegen die Rassenklischees doch nicht die Sisyphusarbeit, als die er auf den ersten Blick erscheint.

Nobelpreisträgerin in der Uni


Am Abend strömen die Menschen in die Unikirche. Jansen hat Nadine Gordimer eingeladen. Die südafrikanische Literaturnobelpreisträgerin und Anti-Apartheid-Aktivistin soll den ersten Vortrag einer Reihe zum Thema Versöhnung halten. Der Rektor und die 89-jährige Schriftstellerin kennen sich schon länger.

Als Jansen die Bühne betritt, um das Publikum zu begrüßen, muss er lächeln: Wieder sitzen die meisten Studenten in schwarzen und weißen Gruppen mehrere Plätze voneinander getrennt. „Rückt auf“, ruft Jansen. „Wir brauchen den Platz.“ Brav rutschen die Studenten zum schwarz-weißen Fleckenteppich ­zusammen. Wenn es nur immer so einfach wäre.

In ihrer Rede würdigt Gordimer den Mut der Universität, trotz aller Widrigkeiten das Miteinander zu wagen. Sie bedauert die Studenten aber auch für die Verantwortung, die jetzt auf ihnen lastet: „Das Land, das eure Eltern und Großeltern euch hinter­lassen, hat ungeheure Probleme. Trotzdem: Ich vertraue darauf, dass ihr es schafft!“ Es gibt viel Applaus nach ihrer Rede – aber auch ratlose Gesichter, vor allem bei den Studenten. „Wie sollen wir die Probleme denn lösen?“, fragt ein weißer Student.

Gordimer raschelt lange mit ihren Papieren. Man merkt ihr plötzlich ihr Alter an. „Während der Apartheid haben wir uns das auch oft gefragt“, sagt sie dann. „Wo sollen wir überhaupt an­fangen? Im Rückblick möchte ich Ihnen sagen: Haben Sie Geduld. Und fangen Sie einfach irgendwo an.“

Permalink

In Südafrika wurden seit Ende der Apartheid mehr als 3.000 Weiße von Schwarzen ermordet! Es herrscht Rassenkrieg, diesmal unter umgekehrten Vorzeichen. Es wäre gut, wenn evangelisch.de auch einmal darüber berichten würde!

http://www.zeit.de/2012/07/DOS-Farmermorde

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